Aschaffenburg — 18
der Maria-Schnee-Kap. 1519, nur der Rahmen er-
halten, die Flügel und das ursp. Hauptbild 1576 entfernt; sie
waren von Math. Grünewald; jetzt teils in Stuppach b. Mergent-
heim, teils im Museum zu Freiburg i. B. — Kanz el, um 1602,
bedeutende Renaissancearbeit, wohl sicher von Hans Junker. —
Stifterdenkmal für Otto von Sachsen 7 982 an der SSeite
des Chors; unten eingemauert die Langseite einer frgot. Tumba,
üie früher frei im Chor stand; darüber eine Bronzetafel aus der
Vischerschen (Heßhütte in spgot. Steinumrahmung. Das Gegen-
stück an der NWand, Denkmal für Königin Luitgard und ihre
Tochter Hildegard, erst 1772, die am Sockel benutzte Sarkophag-
wand sprom, — Bronzedenkmal P. Vischers für Kardinal
Albrecht von Brandenburg, Erzb. von Mainz und Magdeburg 1525;
Bildnis in flachem Relief, quer über die Knie gelegt die Inschrift-
tafel, Umrahmung mit zehn Wappen, über dem von Magdeburg
der Kardinalshut. Das zugehörige ‚Epitaph, Madonna, an der
NWand von Hans Vischer 1530. — In der letzten Kap. des Lhs.
rechts der Baldachindes Kardinals Albrecht eben-
falls aus der Vischerschen Hütte und für das Grabmal bestimmt;
aus Halle übergeführt, — Ebendaher mehrere Gemälde. Das be-
deutendste, Erasmus und Mairitius, von M. Grünewald wurde
1836 in die Pinakothek in München gebracht. In Aschaffenburg
blieb die (wohl zu einem andern Altar gehörige) Predella mit
dem großartigen Bilde des toten Christus, ebenfalls von Grüne-
wald. Aus der Werkstatt L. Cranachs St. Valentin und die Auf-
erstehung Christi, — Sonstige Denkmäler: Erzb. Theoderich
v. Erbach, 1608 von Hans Junker, von demselben Joh. von
Blumingen 1618; Erzb. Anselm Franz v. Ingelheim 1695. Erzb.
Friedrich Karl v. Erthal 1802, der Kurfürst in antiker Gewandung,
sterbend, gestützt vom Genius der Religion, der den Schleier der
Ewigkeit lüftet; von Heinrich Sommer. — Im Mech. kurfürstl. Be-
amte;: Südreihe: Jodokus Kammerer 1595, Bronzetafel von
H. Hack. Kasp. v. d. Schulenburg 1517, Wolf Beheim, Hof-
marschall, 1539. Dr. Balth. Sachs, kurf, Rat 1570. St. v. Fechen-
bach, Jägermeister 1577. — Nordreihe: Melch. v. Gränroth,
Bronzetafel mit Kreuzigungsrelief von Hieronymus Hack 1584.
Das künstlerisch wertvollste von allen Georg Liebenstein, kurf.
Kämmerer, 15383 von einem Schüler Backofens. Brendel von
Homburg, kurf. Kanzler, 1573. Thomas Eisenberger, kurf, Rat
1575. Math. v. Albersweiler 1567. Die übrigen brauchen nicht
einzeln genannt zu werden,
Überlebensgroßes Kruzifix an der WWand A. 13. Jh.
Im Kreuzgang außer den einfachen Grabsteinen zahlreiche
Wandepitaphe. Hervorzuheben: P. Schenk v. Weibstedt
1487, vor der Muttergottes kniend; Kanon. Th. Küchenmeister
1493 und seine Mutter; Joh. v. Cronberg 1439 und St. Christoph;
Gertrud v. Breidenbach 1421. — Wandgemälde E. 14. Jh.
Reicher Kirchenschatz. Hauptstücke die Reliquienbüsten
der Titelheiligen Petrus und Alexander. 1473 von Hans Dirnetern