Bamberg
v. Gebsatel, beide 1811 von Mich, Kern. Die Reihe des südl.
Ssch. bar. und rok, — Klostergebäude. Hauptbau
1696—1702 von L. Dientzenhofer, andere Teile jünger. Gänzlich
schmucklos und nur durch die ungeheure Masse wirkend, Wirt-
achaftsgebäude unter Leitung von B. Neumann.
5. Stephan. Vom ma. Bau nur ein stattlicher Turm aus 18. Jh.
übrig geblieben; 5mal durch kräftige rom. Bg.Friese und Eck-
lisenen geteilt, in dem oberen Geschosse gekuppelte Schall-
öffnungen in frgot. Form. Die K. völlig umgebaut; Chor 1628 von
Aiov. Bonalino, nach dem Plan des Brandenburgischen Bau-
meisters Valentin Junker; Sch. 1677 von Petrini. Annähernd
gleicharmiges Kreuz, in N, S, O polyg. An einigen Stellen, be-
sonders im Chor, treten got. Bestandteile zutage. — Das Stuck-
relief über der Vierung von J.J. Vogel.
Propsteigebäude (jetzt Präparandenschule) von J. M.
Küchel um 1760.
Friedhofs-Kap. an der Straße nach Hallstadt (Gönninger-Kap.),
gestiftet 1767. Das Innere konnte ich nicht sehen, das Äußere in
aleganten Verhältnissen und schon etwas aus dem Rokoko her-
ausstrebend. Um das flache Dach laufen Balustraden mit Kinder-
gruppen. Die Fenster schließen geradlinig mit gerader Ver-
dachung. An der Fassade große Relieftafel, die Stifter vor
dem Gekreuzigten.
Alteres Jesuitenkollegium (Gymnasium) 1611; bmkw. Portal zur
Aula 1613. Jüngeres Jesuitenkollegium (jetzt öffentl. Bibliothek
und Lyzeum) 2. H. 17. Jh. und A. 18., die älteren in der Tradition
der deutschen Spätrenaissance. Ernestinisches Klerikalseminar
ım Maximiliansplatz. 1738 nach Entwurf B. Neumanns von
Justus Heinrich Dientzenhofer.
Altes Rathaus (jetzt Hauptzollamt), großer schmuckloser Renss.-
Bau,
Neues Rathaus auf der Regnitzinsel; 1744—56 aus einem got.
Brückenturm (z. T. noch erkennbar) umgestaltet. Altane, Stuck-
dekoration, plastische Gruppe auf der Brücke von B. Mutschelle;
alles zusammen überaus Züchlich und originell in der künst-
lerischen Ausnutzung der Örtlichkeit, ein malerisches Architektur-
bild ersten Ranges.
Hochzeitshaus am Fischmarkt 1618, die prächtigen Giebel 1871
zerstört.
Hauptwache 1774, Bildhauerarbeit von Kamm.
Gangolfstor, schmuckreicher Bar.Bau im Charakter einer Ehren-
pforte 1697 von J. L. Dientzenhofer,
Privathäuser. Gotik und Renaissance sind in Bamberg nicht ver-
ireten. Dagegen begann ein Menschenalter nach dem 30jährigen
Kriege eine sehr lebhafte Bautätigkeit mit einem Zuge zum
Üppigen, dem eine vortrefflich ausgebildete Stucktechnik die
Mittel gab. Öfter ansehnliche Treppenhäuser, z. B. Grüner Markt 14
und Karolinenstr. 18, — Palastartig glänzend behandelt das nach
ginem späteren Besitzer benannte PreilscheHaus.Juden-
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