Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

Bautzen 
meinsam; seine Firsthöhe 39 m, während die Gwb.Scheitel nur 
(6 m haben. Ganze innere L. 60 m. Material in den älteren wie 
in den jüngeren Teilen Granit. — Ausstattungdespro- 
bestantischen Teils. Landständische Empore unter der 
Orgel, nach 1636. Fürstenloge 1673, Altar 1644, 2geschossig mit 
je einem großen Reliefbild, Kanzel 1817. Orgel 1642, wiederholt 
ımgebaut. — Ausstattung des katholischen Teils. 
Vieles in neuerer Zeit beseitigt, z. 'T. im Domstift untergebracht. 
Hochaltar bar. Säulenbau aus Marmor 1722 von Fossati. [Die 
Statuen zweier Kirchenväter von Permoser, zu seinen besten Ar- 
beiten gehörend, jetzt im Domstift, Ebenda Gemälde von P e11 e- 
yrini.] Am neuen Altar der NSeite lebensgroßes Kru zifix 
von Permoser. Chorgestühl A. 18. Jh., reich geschnitzt, im 
Aufbau unbedeutend. Reizvoller Rok.Altar in der Sakristei. 
_— Domschatz. Tragaltäre 1398 und 1450. Prachtvolles Pa- 
zifikale um 1530. Reliquiarium um 1500, Eine Reihe sehr schöner 
spgot. Kelche. Silberne Statuetten des hl. Petrus und Bartholo- 
mäus, hervorragend. Bischofsstäbe. — Bildnisgrabste ine 
des 16. und 17, Jh. in großer Zahl. Hölzerne Wandepitaphe. 
Liebfrauen-K. 1sch. Bau des 15. Jh., im 17. und 19. Jh. völlig um- 
gestaltet. 
Nikolai-K. Kleine symmetrisch 2sch. Hallenkirche des 15. Jh. 
Seit dem Stadtbrande 1634 Ruine. — Auf dem Kirchhof Denk - 
mäler des 18. Jh. 
Mlichaelis-K. Kleine 3sch. Hallenkirche um 1430. 
Mönchs-K. (Franziskaner). Beg. um 1800 als Bruchsteinbau. Um 
1400 in Backstein gegen O erweitert. Ruine, 
Täufer-K, Ursp. vor der Stadt, Klein, unbedeutend, oft ver- 
ändert. — Ausgedehnter Kirchhof mit sehr zahlreichen und z. T. 
aufwändigen Denkmälern des 17. und 18. Jh. 
Ortenburg. Als Grenzburg angelegt um 1000. Von Grund aus 
neu gebaut 1483—86 im Auftrage des Königs Matthias von Un- 
varn. Im 30j. Kriege stark beschädigt, im 19. Jh. z. T. um- 
gebaut. — Die aus mehreren Gebäuden bestehende Anlage folgt 
dem Umriß der Felsplatte. Der Hauptbau spgot. Durchgreifende 
Rest. 2. H. 17. Jh. durch Ezechiel Eckhardt. Mächtiges Dach mit 
3 wohlgegliederten großen Zwerchhäusern. Audienzsaal mit 
ausgedehnter, sehr reicher Stuckdecke von 1662; das Figürliche 
überwiegt; 8 Felder mit Darstellungen aus der Fürstengeschichte 
von Böhmen, Österreich, Schlesien und Sachsen; im Rahmenwerk 
Putten und Karyatiden. — Der bedeutendste Baurest der got. 
Periode der Schloßturm; unten Torfahrt; darüber 3teilige Ädikula, 
bez, 1486, in der Mittelnische König Matthias Corvinus 
thronend, von Engeln gekrönt, als Fußschemel ein Löwe; die 
Wappen der Seitenfelder zerstört; im ersten Obergeschoß Wacht- 
stube; im zweiten Kapelle mit zierlicher, sehr bmkw. Innenarchi- 
tektur. 
Domstift. Neubau 1507, E. 17. Jh. fast ganz umgebaut, Haupt- 
nortal 1753, 
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