Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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Kammin 
blatt; ein den Rundbg. begleitender glasierter und ornamen- 
tierter Wulst ruht. am Kämpfer auf 2. Löwen. — Querschiff. 
Die Ansichten der östl. Vierungspfeiler gebildet aus je 2 Rund- 
diensten. Die Stirnseiten der Kreuzarme trefflich gegliedert. 
An der nördl. eine schlanke 3Fenstergruppe, breite Ecklisenen, 
Treppenfries, im Giebel Blenden, alles spitzbg.; an der südl. 
Rundbg.Fries, Kleeblattblenden mit Füllung aus Fischgräten- 
mauerwerk und im Erdgeschoß die Vorhalle, welche nach außen 
mit Rundbogen geöffnet, nach innen ein Portal, je 3 Säulen am 
Gewände, die herkömmliche Anlage meisterhaft nach den Be- 
dingungen des Backsteins umgesetzt, Zierformen aus Stuck. Die 
Kreuzgewölbe erst in Gemeinschaft mit denen des Lhs. ausge- 
führt. — Langhaus. 1. H. 14. Jh. Wechsel stärkerer und 
schwächerer Pfeiler. Im Hochschiff in jedem Doppeljoch 1 breites 
3teiliges Fenster in der typischen Gestalt der entwickelten 
Backsteingotik; unter dem Hauptgesims Maßwerkfries aus Ton- 
platten. — Über dem s Ssch. 3 quergestellte Satteldächer; ihre 
Giebel, mit Fialengruppen wechselnd, in ungemein glänzender 
Weise ausgebildet, und zwar nicht bloß durch blinde Bögen und 
Rosen, sondern in einer dem niederdeutschen Gebiet sonst frem- 
den Verdoppelung mit einem freistehenden, die Teilungen der 
Rücklagen überschneidenden Ziergange (vgl. Prenzlau). Im 
Inneren Sterngwb. Bauzeit 1.H. 15. Jh. — Kreuzgang auf 
der NSeite, nur teilweise erhalten. Die Lichtöffnungen mit an- 
mutig gezeichnetem Stab- und Maßwerk ausgesetzt; die Back- 
steintechnik versucht hier ihr Äußerstes; Friesplatten mit got. 
Stilisierung des Palmettenmotivs, — Whstg. des Domes 1847—50, 
des Kreuzganges 1881. 
Altarschrein spgoet., Doppelflügel, geschlossen 2,68 br.; im 
Mittelfeld Mariä Himmelfahrt, Schnitzwerk; Flügelgemälde 1855. 
— Chorgestühl aus sp. Ma., schlicht. — Kolossales Kruzifix mit 
Kantblumen 14. Jh. — Kanzel und Orgelgehäuse 17. Jh. — Im 
s Ssch. Schiffmodell mit voller Takelei. — 3 Messingkron- 
leuchter. — Zahlreiche Grabsteine (H. Lemcke, Monatsblätter 
d. Gesellschaft f. Pomm. Geschichte 1898), an den Wänden des 
Kreuzganges aufgestelit. Der älteste und schönste vermutlich 
für Dompropst Marquard 'Trallow 7 1368, in Umrißlinien, die 
Metalleinlagen verschwunden. Dasselbe Schicksal haben die 
übrigen gehabt, unter denen der Stein des Bischofs Johann von 
Sachsen-Lauenburg + 1270. hervorzuheben ist. Am besten er- 
halten der Stein des Dekans Wislaw Goltbeck + 1390. — Dom - 
schatz. Schrein der h. Cordula, 1. 63, h. 26, br. 33 cm, obere u. 
seitl. Wandungen abgerundet, 22 Beinplatten mit eingegrabenen 
Tier- und Bandmustern sehr sorgfältiger Ausführung, in Fassun- 
gen aus vergoldetem F.ıupfer, vermutlich um 1000 n. Chr. in Süd- 
schweden gefertigt. (A. Goldschmidt, Elfenbein-Skulpturen, 1918.) 
— Bruchstücke eines zweiten Schreins, die Linien der ein- 
geritzten Zeichnung rot und grün ausgelegt. — 2 rom. Reli- 
quienbehältnisse aus KEichenholz, Kupferplatten mit 
Srubenschmelz. aus den Werkstätten in Limoges. Rom. Rauch-
	        
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