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Kammin
blatt; ein den Rundbg. begleitender glasierter und ornamen-
tierter Wulst ruht. am Kämpfer auf 2. Löwen. — Querschiff.
Die Ansichten der östl. Vierungspfeiler gebildet aus je 2 Rund-
diensten. Die Stirnseiten der Kreuzarme trefflich gegliedert.
An der nördl. eine schlanke 3Fenstergruppe, breite Ecklisenen,
Treppenfries, im Giebel Blenden, alles spitzbg.; an der südl.
Rundbg.Fries, Kleeblattblenden mit Füllung aus Fischgräten-
mauerwerk und im Erdgeschoß die Vorhalle, welche nach außen
mit Rundbogen geöffnet, nach innen ein Portal, je 3 Säulen am
Gewände, die herkömmliche Anlage meisterhaft nach den Be-
dingungen des Backsteins umgesetzt, Zierformen aus Stuck. Die
Kreuzgewölbe erst in Gemeinschaft mit denen des Lhs. ausge-
führt. — Langhaus. 1. H. 14. Jh. Wechsel stärkerer und
schwächerer Pfeiler. Im Hochschiff in jedem Doppeljoch 1 breites
3teiliges Fenster in der typischen Gestalt der entwickelten
Backsteingotik; unter dem Hauptgesims Maßwerkfries aus Ton-
platten. — Über dem s Ssch. 3 quergestellte Satteldächer; ihre
Giebel, mit Fialengruppen wechselnd, in ungemein glänzender
Weise ausgebildet, und zwar nicht bloß durch blinde Bögen und
Rosen, sondern in einer dem niederdeutschen Gebiet sonst frem-
den Verdoppelung mit einem freistehenden, die Teilungen der
Rücklagen überschneidenden Ziergange (vgl. Prenzlau). Im
Inneren Sterngwb. Bauzeit 1.H. 15. Jh. — Kreuzgang auf
der NSeite, nur teilweise erhalten. Die Lichtöffnungen mit an-
mutig gezeichnetem Stab- und Maßwerk ausgesetzt; die Back-
steintechnik versucht hier ihr Äußerstes; Friesplatten mit got.
Stilisierung des Palmettenmotivs, — Whstg. des Domes 1847—50,
des Kreuzganges 1881.
Altarschrein spgoet., Doppelflügel, geschlossen 2,68 br.; im
Mittelfeld Mariä Himmelfahrt, Schnitzwerk; Flügelgemälde 1855.
— Chorgestühl aus sp. Ma., schlicht. — Kolossales Kruzifix mit
Kantblumen 14. Jh. — Kanzel und Orgelgehäuse 17. Jh. — Im
s Ssch. Schiffmodell mit voller Takelei. — 3 Messingkron-
leuchter. — Zahlreiche Grabsteine (H. Lemcke, Monatsblätter
d. Gesellschaft f. Pomm. Geschichte 1898), an den Wänden des
Kreuzganges aufgestelit. Der älteste und schönste vermutlich
für Dompropst Marquard 'Trallow 7 1368, in Umrißlinien, die
Metalleinlagen verschwunden. Dasselbe Schicksal haben die
übrigen gehabt, unter denen der Stein des Bischofs Johann von
Sachsen-Lauenburg + 1270. hervorzuheben ist. Am besten er-
halten der Stein des Dekans Wislaw Goltbeck + 1390. — Dom -
schatz. Schrein der h. Cordula, 1. 63, h. 26, br. 33 cm, obere u.
seitl. Wandungen abgerundet, 22 Beinplatten mit eingegrabenen
Tier- und Bandmustern sehr sorgfältiger Ausführung, in Fassun-
gen aus vergoldetem F.ıupfer, vermutlich um 1000 n. Chr. in Süd-
schweden gefertigt. (A. Goldschmidt, Elfenbein-Skulpturen, 1918.)
— Bruchstücke eines zweiten Schreins, die Linien der ein-
geritzten Zeichnung rot und grün ausgelegt. — 2 rom. Reli-
quienbehältnisse aus KEichenholz, Kupferplatten mit
Srubenschmelz. aus den Werkstätten in Limoges. Rom. Rauch-