Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Dom — 
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Lübeek 
rich II. v. Bocholt + 1341, Messingguß, auf gravierter Platte die 
lebensgroße Gestalt, voll gebildet, im Ornat ruhend, der Kopf 
treu und ausdrucksvoll; als Vollender des Dombaues trägt der 
Verstorbene im linken Arme das Modell eines Kirchenchores 
mit 5 Kapellen. Bald nach dem Tode vermutlich gleichfalls in 
Flandern gefertigt, im Fußboden des Chores auf Steinsockel 
1877. — Grabplatte des Bischofs Bertram Cremon 7 1377, 
Gestalt, Wappen und Umschrift aus Messingguß in Stein ein- 
gelassen, die gravierte Zeichnung an Wert hinter den vorigen 
Platten zurückbleibend; in der WMauer des NKreuzarmes. — 
Grabplatte des Bischofs Johannes Tidemann + 1561, Mes- 
singguß mit gravierter Zeichnung, die bildnismäßige Gestalt in 
Lebensgröße vor korinth. Aedicula stehend, 2,27: 3,12 m, vor- 
treffliche Arbeit des Ratsgießers Matthias Benning 1563; im s 
Ssch. — Die Grabsteine des 13. bis 16. Jh. von auffallend ge- 
ringem Werte. Der Frau Helenburg v. Warendorp 7 1316, die 
gezeichnete Gestalt unter einem Spitzbogen. Des Bischofs Jo- 
hannes Grimmolt + 1528, Gestalt unter Stichbogen, Relief, ita- 
lienischem Einflusse bescheiden folgend. — Wandgräber. 
Für den Dechant und späteren Bischof Johannes Tidemann und 
seinen Bruder Domherrn Christoph, beide 7 1561, gefertigt um 
1550, die starren Gestalten zwischen 3 korinth. Säulen, Archi- 
tektur und Ornament gut in niederländ, Schulung, Sandstein. 
Die Epitaphe des 16. bis 18. Jh. in typischen Formen. Für Kauf- 
mann Albert Schilling + 1574, in einfacher guter Steinarchitek- 
tur Alabasterrelief der Grablegung Christi 1597 von Robert 
Kopvens (aus Antwerpen, damals in Lübeck wohnhaft). Für 
Dechant Ludwig Pincier + 1612, in aufwändiger Architektur 
Alabasterrelief der Auferstehung Christi, von Hermann v. Rode. 
Für Bürgermeister Anton v. Lüneburg 7} 1741, gemaltes Bildnis 
in plast. allegor. Beiwerk. — Die Kapellen im 17. und 18. Jh. 
zu Grabstätten ausgebaut; die Schranken als hölzerne Rahmen 
oder Steinfronten mit vortrefflichen geschmiedeten Gittern. 
Die OKapelle 1687 von Fürstbischof Herzog‘ August Friedrich 
von Schleswig-Holstein-Gottorp für sich und seine Gemahlin 
zur Grabstätte eingerichtet; am Wandgrab von Thomas Quel- 
linus die Marmorbüsten des Ehepaares. Kapelle v. Lente am 
s Ssch., Steinschranke, Stuckdekor der Wände und des Kreuz- 
gewölbes, allegor. Bildwerke, in kräftigem Barock, von Th, Quel- 
linus 1706. Neue fürstbischöfl. Kapelle am n Chorumgange 1726, 
Steinportal von Hieronymus Hassenberg (+ 17438). Kapelle 
v. Focke am n Ssch., Steinschranke mit allegor. Bildwerken, 
gleichfalls von H. Hassenberg 1780. 
Reste des Stiftgebäudes an der SSeite 1889 in den Ban 
des Museums einbezogen. Dem Qsch. anschließend der OFlügel, 
Kreuzgang in 6 J. Kreuzgwb., sprom. M. 183. Jh., dem Ratze- 
burger Dom verwandt. Der Wrlügel erneuert um 1470, den 
Kreuzgang weglassend; im Erdgeschoß 2sch. Saal von ehemals 
9 J. Kreuzgewölben auf Säulen mit einfachem Kapitell; die 
OFront gegen den Hof in altem Bestande, gut gegliederte Blen-
	        
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