Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Lübeck — 284 — E. Geist-K. 
Ausmalung aus verschiedenen Zeiten des Ma, An der NWand 
Chrietus und Maria thronend, Christus zwischen den Evan- 
gelistenzeichen, ringsum. Bildnisse von Stiftern des Spitals, 
beide Gemälde 1866 aufgedeckt und ungünstig erneuert. Orna- 
mentale Bemalung der Gewölbe. Bemalung der Wände und 
Gewölbe des Lettners, Kreuzigungsgruppe, in kleinem Maß- 
stabe Tod und Krönung Mariä, Dreieinigkeit. — Whstg. 1898. 
— 8 Schreinaltäre, vorzügliche einheimische Arbeiten. 
1) Um 1500, im Schreine ungewöhnlicher Weise 4 Reliefe, 
h. Sippe, Anbetung der Könige, Ursula und Gefährtinnen, Marter 
der 10 000; auf den Flügeln Standbilder. 2) Um 1520, Maria die 
verschiedenen Stände unter ihrem Mantel schützend; auf dem 
Flügeln Wurzel Jesse und Ausgießung des h. Geistes, 3) Um 
1525, der schönste, nach niederländischen Eindrücken; im hohen 
mittleren Teile des Schreines Standbild Mariä in der‘ Strahlen- 
sonne, in den niedrigeren seitlichen Teilen Katharina und Bar- 
bara; auf den Flügeln figurenreiche Reliefe aus der Kindheit 
Christi. — Frgot, Kreuzigungsgruppe an der OMauer des Msch. 
Geschnitzte Einzelgestalten, 6 einheitlich am Lettner, an den 
Wänden 13 spgot. von verschiedener Herkunft. — Reicher 
Kronleuchter aus Messingguß 1673, mit 16 reichen Armen, 
pin sehr schönes Beispiel dieser von Lübeck aus über NDeutsch- 
Jand verbreiteten Erzeugnisse. Zahlreiche Wandleuchter aus 
Messingguß 1650—97. — Kelche noch in spgot. Anlage 1521 
und 1647, aus Lübecker Werkstätten. 
Hospital. Hinter der Kirche das Lange Haus, in der Breite 
des Msch. nach der WOAchse sich 88 m i.L. erstreckend, die 
Holzdecke in den Dachraum steigend, 2 Zugänge unter dem 
Lettner, in der Halle 4 Reihen niedriger Kammern für die 
Hospitaliten. An der NSeite Erweiterung, die Ecke am Geibel- 
Platz und der Großen Gröpelgrube einnehmend; Hof an der O- 
und NSeite spgot. Gang mit Kreuzgewölben; an der WFront 2 
verschieden breite frgot. Giebel, mehrere Geschosse hoch, mit 
hohen Blenden gegliedert, der Staffeln beraubt, den Giebeln der 
Kirche im Aufbau und in den Einzelformen sich anschließend. 
Unter den Gebäuden des Hospitals gewölbte Keller, sowohl 
unter dem Langen Hause als unter der nördl. Baugruppe in 2 
Schiffe geteilt. An der SWEcke des Langen Hauses das ehem. 
Archiv, quadr. Raum mit Sterngwb. vom A. 16. Jh. Im Herren- 
zimmer an der SSeite Kamin 1672. — Holzbildwerk, der 
stehende Gottvater hält den toten Sohn, ausdrucksvoll, 81 cm h., 
B. Dreyer zugeschrieben. — Gedenksteine 18312, 1409, 1491 
(Christus in der Kelter, an der Hofmauer der König-Str.), 1521, 
S. Jakobi-K. Von der 3sch. Kirche der 1. H. 13. Jh. erhalten der 
breite frgot. WBau, mitten darüber ein quadr. Turm (voll. ähn- 
lich S. Marien, mit 4 Giebeln und Spitzhelm). Neubau der Kirche 
A. 14. Jh.; Hochaltar gew. 1334 (Urk.); 3sch. Hallk. von stattlichen 
Verhältnissen; im überhöhten Msch. 4 quadr. w Joche, ein rck. 
ö Joch und */s Schluß; die Seitenschiffe enden in */s Nebenchören. 
Quadr. Pfeiler. in den Ecken Rundstähe, die sich mit den Blatt-
	        
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