Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Jakobi-K. — 
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Lübeck 
kapitellen verbinden; Rippen-Kreuzgewölbe auf Konsolen mit 
Blattschmuck. An der SOEcke Sakristei; die Kapellen an den 
Langseiten nicht nach einheitlichem Plan, Der Dachreiter des 
Langhauses 1622—283, den älteren Beispielen der Stadt an- 
gepaßt. Abschluß des WTurmes 1658 durch Hans Walter, auf 
den Ecken 4 Kugeln, hoher achteck, Helm, in Kupfer gedeckt. 
Instandsetzung des Inneren. 1890, — Das Innere bietet ein an- 
ziehendes Gesamtbild. Wandgemälde der Pfeiler, Drei- 
einigkeit und Heilige, große würdige Gestalten, 14. Jh. (ver- 
deckt). — [Der Hochaltar von 1435, ein sehr typisches Werk ein- 
heimischer Herkunft, 1728 nach Neustadt i. M., 1841 dem Mu- 
seum in Schwerin überwiesen.] Altar 1717 von H. Hassenberg; 
in der Art des der Marien-K., von Holz, Reliefe des Abendmahls 
und der Grablegung, ziemlich bewegt; Büste des Stifters, Bürger- 
meisters Hermann Rodde. — Altar der Brömbsen-Kap. (1. der 
SSeite), bedeutsame Arbeit vom A.16.Jh. Schrein und Staffel 
aus Kalkstein. Im Schrein, der in der Mitte rechteckig überhöht, 
unter bewegtem Maßwerk die Kreuzigung Christi nebst Kreuz- 
tragung und Auferstehung; in der Staffel 4 Heilige in Relief. 
Die Gemälde der Flügel unter niederländischem Einfluß, . ein 
Jahrzehnt jünger als die bildhauerischen Teile; innen die Fa- 
milie des Bürgermeisters Heinrich Brömbse (+ 1502), dieser nebst 
Söhnen, seine Gattin (+ 1495) nebst Töchtern, unter dem Schutze 
von S. Georg und Bartholomäus, S. Anna und Barbara; vor- 
treffliche Bildnisse, besonders das des Vaters, landschaftlicher 
Hintergrund; außen grau in grau Jakobus d.Ä. und Nikolaus; 
gemalte Flügel am oberen Teile des Schreines, innen Christus 
erscheint den Frauen, außen Verkündigung Mariä. — Kanzel, 
yeschnitzt 1698 von Joh. Jakob Budde. [Reste der älteren von 
{577 in Tribsees in Pommern.] — Taufe, Erzguß 1466 von 
Klaus Grude, am Kessel die Apostel unter gegliederten Kiel- 
bögen, als Träger 3 kniende Engel; hoher, als prächtiger .Rund- 
tempel geschnitzter Deckel von Heinrich Sextra, sowie Messing- 
gitter, dessen Pfosten mit spätem Maßwerk verbunden, 1630. 
— Die große, T7teilig aufgebaute Orgel am WEnde des 
Msch. nebst Bühne spgot. 1504; 1678 das Rahmenwerk der 
Bühne erneuert, die 2 seitlichen Türme und der kleine Prospekt 
in der Mitte hinzugefügt. Die 2. Orgel im n Ssch. gleichfalls 
spgot. A. 16. Jh.; aus derselben Zeit die Maßwerkfüllungen der 
Bühnenbrüstung; das Rahmenwerk derselben und der kleine 
Prospekt 1637. — Unter der WOrgel prächtige Empore aus 
M. 17. Jh., an der Brüstung gemalte Bildnisse heiliger Männer; 
reich geschnitzte Wendeltreppe, deren Tür von großzügiger 
Architektur umrahmt, 1619 von Heinrich Sextra, übertragen von 
dem 1844 abgebrochenen Lettner. Einfacher die Empore nebst 
Wendeltreppe im s Ssch. — Schöner spgot. Zweisitz M.15. Jh. 
im Msch. — Dreisitz an der SSeite des Altares 1576, Rück- 
wand nebst Überbau in vorzüglicher Architektur geschnitzt. Ge- 
stühl der Gemeinde und Umkleidungen der Pfeiler 17. Jh. —
	        
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