Katharinen-K, — 287 —
Lübeck
gleiche Höhe als eine Art Querhaus. In den 3 ö Jochen des
Msch. der erhöhte Chor der Mönche, unter ihm in gleicher Köhe
mit dem Fußboden des Langhauses eine 3sch. Halle, die sich
auch auf den benachbarten Teil des s Ssch. erstreckt, zugäng-
lich auf 2 Wendeltreppen in den Mauern des Msch. (Diese An-
lage ungewöhnlich, wie im Dome in Marienwerder.) Die Kalk-
steinsäulen des unteren Chores haben attische Basen mit Eck-
blättern und Kelchkapitelle mit herbem Blattschmuck; darüber
Kreuzgewölbe. Im s Nebenchor Sterngwb. In den Schiffen
achteck, Pfeiler, in den ö Jochen mit 4 Runddiensten besetzt;
Kreuzgewölbe mit außen hervortretenden Strebebögen; zwischen
den Strebepfeilern Kapellen nach einheitl. Plane. Maße: Msch.
br. 9,8 m, h. 24,8 m, Ssch. h. 12,5 m, gesamte innere Länge 69,6 m.
Am Äußeren über dem Hauptchore ein dekorativer Zinnenkranz.
Über dem Querhause, der 2sch. Teilung entsprechend, 2 Sattel-
dächer mit je 2 Giebeln über den Stirnseiten; am n Kreuzarm
ein Fries kleeblattfg. Spitzbögen; got. Dachtürmchen in Blei ge-
deckt. Die Fenster in gegliederten Leibungen, von 2 und 3
Pfosten geteilt, die in den ö Fenstern ein gemauertes Maßwerk,
in den w Fenstern Spitzbögen tragen. Die WFront, ohne den
Giebel, in roten und schwarz glasierten Ziegeln, von kraftvoller
Gliederung. Nach den Vorschriften des Ordens ist kein Turm
vorhanden, so daß die Kirche im Fernbilde der Stadt hinter
den übrigen an Wirkung zurücktritt. — Auf dem oberen Chore
musivischer Ziegelfußboden M.14.Jh. — Wandgemälde;
ebendort 3 auswärtige, hier beigesetzte Bischöfe } 1320, 1534,
1343, von vornehmer Haltung. Im unteren Chore kleines Ge-
mnälde der Kreuzigungsgruppe. (Abb. M. Paul, Sundische und
Lübische Kunst, Diss. Greifswald 1914.) — Reste von Glas-
gemälden aus 2, H. 14. Jh. bis 16. Jh. — Über der WSeite des
oberen Chores sehr wirksam die Kreuzigungsgruppe 1489
aufgestellt; hinter dem die Empore krönenden Maßwerk erhebt
sich das mächtige Kreuz, die große Gestalt des Heilands in edler
Haltung, Stamm und Kreuzarme mit Blättern besetzt, an den
Enden die Evangelistenzeichen; daneben auf Stützen mit breiten
Kapitellen Maria und Johannes. — Gitter der Kapellen 17. und
18. Jh. — Glocke 1399 mit Meisterzeichen des Johann
Reborch, Gestalten in erhabener Zeichnung. — Im unteren
Chore Graäabplatte der Familie Lüneburg; auf gravierter
Messingplatte unter Kielbogen die Gestalt des Bürgermeisters
Johannes 7 1461; die Umschrift nennt außer ihm den KRats-
herrn Johannes 7 1474, die Inschriften des Steines, dem die
Messingplatte eingefügt, 4 andere Verwandte 7 1484,.1493, 1498.
— Marmorner Sarkophag für Klaus v. Reventlow + 1758, von
Simon Karl Stanley in Kopenhagen,
Klst.Gebäude an der SSeite der Kirche, 2 Binnenhöfe um-
schließend; Kreuzgänge und zweischiffige Räume, durchweg mit
Kreuzgewölben, 2 Geschosse hoch; seit 1531 als Schule und
Bücherei mehrfach erneuert und erweitert. Im Obergeschoß des