Lübeck v—
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— Petri-K.,
stalten und Engel mit plast. Wappen und gemalten Tafeln,
Grablegung Christi und Bildnis. Bürgermeister J. H. Dreyer
T 1737, stelenartiger Aufbau mit gemaltem Bildnis. Bürger-
meister C. Ph. Roeck + 1768, ähnlich, aus Holz. — Mehrere
Tafelbilder zum Gedächtnis. Gemälde von J, Delaval, Ge-
burt Christi 1565, Verklärung Christi 1571, Bekehrung des
Paulus 1575, Dreieinigkeit 1576. Der gekreuzigte Heiland,
vor ihm kniend Hauptmann und Fähnrich, die in einer See-
schlacht geblieben, 1565. Kreuzigung Christi von J. Willinges
1605. — Unter den Pastorenbildern das des Adam Helms + 1653
von Z, Kniller., “U
Leichenhalle des ehem. Friedhofs, Rechteck mit flachbg.
Holzdecke, 1600—01.
2. Weltliche Gebäude.
Rathaus. Das großartigste des deutschen Ma., wie es dem Vor-
ort der Hansa ziemt. In der Hauptmasse got. Backsteinbau; die
mit Sandstein verblendeten Anbauten der Renss. nicht aus-
gedehnt, aber in die Augen fallend. Man unterscheidet 2 recht-
winklig zu einander stehende Gebäude: das alte Rathaus, SFront
gegen den Markt, NFront gegen die Marien-K.; das jüngere Rat-
haus, WFront gegen den Markt, OFront gegen die Breite Straße.
a) Das Alte Haus. Ergebnis mehrerer Um- und Ausbauten
des 13. und 14. Jh. Aus M.18.Jh. das Kellergeschoß, 4 Schiffe
von N nach S laufend, mit mächtigen frgot. scharfgrat. Kreuz-
zewölben. Im Aufbau 2 parallele Saalgebäude, Rathaus und
Kaufhaus, gesondert durch einen 10 m br. Hof; erhalten der
SGiebel des ö Hauses mit ansteigendem Rundbogen-Fries. Im
A. 14. Jh. auch der Hof teilweise überbaut und die 3 Satteldächer
an der SSeite mit einer hohen Ziegelmauer verdeckt; in dieser
2 spitzbg. Blenden mit Maßwerk gefüllt, als Gegenstücke zum
Giebel des ö Hauses, dazu 2 kreisrunde Öffnungen. Der wage-
recht abgeschlossenen, in ihrer Einfachheit gewaltigen Mauer
wurden 14835 3 achteck, schlanke.Türmchen vorgelegt, das mitt-
lere die eine der frgot. Blenden überschneidend, (Die Plananlage
und die hohe Mauer, in reiferer Ausbildung an der NSeite, wur-
den von den Rathäusern in Stralsund und Rostock übernommen.)
— Um 1360 verlängerte man die 3 Gebäudeteile um 15 m nach N
gegen die Marien-Kirche und verkleidete sie auch dort mit einer
hohen, reich und einheitlich durchgebildeten Schmuckwand, die
1889 gewissenhaft neu hergestellt wurde. Damit hatte das Bau-
werk seine heutige Ausdehnung erreicht, von N nach S 40 m,
von O nach W 35 m, 2 Geschosse hoch. Umbau des OFlügels an
der Breiten Str., Haupteingang mit 3teiliger offener Vorhalle, die
Fenster im Stichbogen überdeckt, unter dem Hauptgesims ein
Fries für gemalte Wappenschilde. An der NSeite der Eingangs-
halle Portal zum Ratsaal, die Leibungen reich gegliedert in grün
yjasierten Ziegeln, an den Steinkämpfern bewegtes Blattwerk und