Lübeck —
302 — Wohnhäuser
aus Haustein verbunden. [Haus des Krämeramts Schüssel-
buden 24, 1587, abgebrochen 1906. Die Geschosse höher als bis
dahin üblich, wagerecht über einander gesetzt, die Öffnungen
flachbogig, der Umriß des Giebels aus hohlen Bogenstücken ge-
bildet. Das prächtige Steinportal, vermutlich von R. Koppens,
mit vorzüglicher Rokoko-Tür, wiederverwendet an dem auf der-
selben Stelle errichteten Erweiterungsbau des Postgebäudes, Der
Steinkamin im Museum.) — Meng-Str. 36 (Schabbelhaus) um
1590, schönes Steinportal, getäfelte Diele 1595. — Die Stein-
portale verzichten auf energische architekt, Gliederung und be-
vorzugen Hermen und Flächenornament. Fisch-Str. 25 und 27,
Alf-Str. 23, Meng-Str.34 und 70, König-Str. 44. In derberem
Knorpelornament Fisch-Str. 22 : und 23, Alf-Str. 38, — Füch-
tingshof Glockengießer-Str. 23—25, Durchfahrt mit 2 Pforten
1639, malerischer Hof mit Kleinwohnungen, gut ausgestattetes
Vorsteherzimmer,
Die Giebel der Barockzeit mit geschweittem Umriß und: in
glatter Fläche; die besten A. 18. Jh., Alf-Str. 35 die Voluten aus
Werkstein, [an der 1901 abgebrochenen Gruppe Klein Burg-Str.
24—26 aus Ziegeln gemauert]. — Rokoko-Portale Fisch-Str. 9
und 33, Meng-Str. 8b. — Im 18. Jh. die Dielen der älteren Häuser
neu eingerichtet, Kohlmarkt 13, Fisch-Str. 25. [Diele Glocken-
gießer-Str. 20 1736, im Museum aufgestellt.) — In der 2.E.
18. Jh. werden die oberen Geschosse den Forderungen der
Wohnlichkeit gemäß höher bemessen, der steife Giebel wird
aufgegeben, die Front des Hauses mit wagerechtem Gesims ab-
geschlossen und in Putz hergestellt. König-Str. 81, Rokoko
1773. König-Str.5, Rokoko-Saal mit Bildern. — König-Str. 11
1779:—83 von J. Ch. Lillie, an Stelle zweier Häuser, breite Front
in klar ausgesprochenem Klassizismus, die Diele als 2geschos-
siger Saal mit 2armiger Treppe und umlaufender Empore, Be-
acheidener Fisch-Str. 28 um 1790.
Befestigung. (W. Brehmer, Zeitschrift des Vereins f. Lübeckische
Geschichte Bd.7, 1898.) Das Burg-, Holsten- und Mühlen-Tor
in dreifacher Anlage hergestellt, seit M.16.Jh. und besonders
im 17. Jh. für Feuerwaffen erweitert. Erhalten nur das innere
Burg- und das mittlere Holsten-Tor, spgot. Ziegelbauten von
hoher monumentaler Auffassung. — Bur g-Tor, von Stadt-
baumeister Nikolaus Peck voll. 1444, auf quadr. Grundriß, Blen-
denreihen in 5 Stockwerken, geteilt von glasierten Maßwerk-
friesen; ehemals hohes Spitzdach zwischen Giebeln u. Erkern,
1685 geschweifte Haube. Zu beiden Seiten des Tores noch ein
Stück der Mauer mit 2 Paaren halbrd. Türme erhalten; ost-
wärts des Tores noch aus 13. Jh., die Mauer mit Zinnen bekrönt,
an der Wakenitz der kreisrd. Schafferturm. Auf der Innenseite
alte Wohnhäuser, so daß trotz der Veränderungen, die die Neu-
zeit erfordert hat, das Burgtor auf der Außen-. und der Innen-
seite den alten Bestand in prächtigen Bildern darbietet. —
Holsten-Tor, 1466—7% von Stadthaumeister Heinrich