317 — Marienwerder
MARIENFLIESS, Pommern Kr. Satzig. Inv. Il
Ehem. Cistercienserinnen-K, des 1248 gest. Klst. Got. Ziegelbau,
3 J. mit 3seit. Schluß; 1690 ern., Balkendecke. — 2 Kelche,
einfach 14. Jh. und gut 1602,
MARIJENWALDE. Brandenbg. Kr. Arnswalde. Inv. Adler. [K.]
Ehem. Cisterce.Klst. Gegr. 1286. Die Kirche Ziegelbau ver-
mutlich ngch 14. Jh., bis auf geringe Reste zerstört, Der Chor
9/2 Eck mit 7 schlanken Fenstern, das 3sch. Lhs. vermutlich
Hllk. von 9 Jochen auf achteck. Pfeilern. Die vorhandene Kirche
henutzt den zum Zwölfeck vervollständigten Chor und die Reste
der 2 östl. Joche des Lhs. Fenster und Sockel der Choransichten
gut gegliedert; die Strebepfl. deuten auf ehemalige Wölbung. —
Vom KlstGebäude sind der O- und der SFlügel, um 1820
als Wohnung verbaut, erhalten, mit Kreuzgewölben des 15. Jh.
Ostwärts Speicher, Ziegelbau um 1400, WGiebel gestaffelt mit
schlanken Blenden.
MARIENWERDER. WPreußen Kreisstadt. Inv. XI.—M.Töp-
pen, Geschichte der Stadt M. und ihrer Kunstbauten, 1875.
Die Ansiedlung 1233, auf Thorn und Kulm folgend, ist- eine der
ältesten des Deutschen Ritterordens.
Dom-K. S. Maria und Johannes Evang. Sitz des Bistums Pome-
sanien, das Domkapitel errichtet 1285, evang. seit 1526. Das
hoch gelegene Bauwerk, mit welchem sich das der WSeite vor-
gelagerte Schloß zu einer machtvollen Einheit verbindet, be-
herrscht weithin die Weichsel-Niederung. Ziegelbau, der Chor
beg. A.14. Jh., die Gruftkirche 1343, das Langhaus um 1360.
Whstg. 1862—864. Der 1sch. Chor i.L. 10,835 m br., 3 schmale
Joche und 5/s Schluß; nachträglich eingebaut die 2sch. Gruft,
Kreuzgwb. auf 4 Granitpfl., der Fußboden mit dem des Lang-
hauses in gleicher Lage; der Chor um 5,30 m erhöht, auf 2 seit-
lichen Treppen zugänglich; die WSeite als Lettner ausgebildet,
der Eingang zur Gruft ehemals in der Mitte. Das Langhaus
3ach. Halle von 5 Jochen, Msch. überhöht, auf schweren achteck.
Pfeilern, deren Abstände unter einander gleich der gegen den
Chor verringerten Breite des Msch. In den Abseiten die Joche
an den Umfassungsmauern geteilt, dreikappige Gewölbe (wie im
Dome in Königsberg). Die Sterngewölbe des Chores und Mech.,
dem Grund- und Aufriß nicht recht entsprechend, scheinen erst
im 15. Jh. hinzugefügt zu sein. Das innere Raumbild beengt, die
Gewölbe des Msch. schlecht beleuchtet. — Über dem SEingange
des Lhs. Mosaikbild, Marter des Evangelisten Johannes,
chemals bez. 1380. Darunter Vorhalle aus schwedischem
Kalkstein 1586, vermutlich mit Benutzung von frgot. Werk-
stücken des seit 1539 abgebrochenen bischöfl, Schlosses (südl.
der Stadt); bei der Whstg. das Dach, weil das Bild verdeckend,
beseitigt, die Fronten der Vorhalle mit steinernem Lilienkranz
bekrönt (nach. frgot. Vorbild des Magdeburger Domes). —
Wandgemälde unter den Fenstern der Seitenschiffe 1862
aufgedeckt und erneuert, E. 14. Jh., Geschichte Christi und
Mariä. Heilige, in Umrissen gezeichnet, am besten Tod Mariä. —