Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Neisse 
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Kutratial-K, Ehemals der Kreuzherren. Neubau 1715—30, gegen- 
über der. Klst.K. in Grüssau noch durch maßvolle Haltung aus- 
gezeichnet, Der Hauptraum mit ungeteiltem Tonnengewölbe 
überdeckt, geschl. von einer Apsis mit Halbkuppel, von be- 
deutender Wirkung und großzügiger Dekoration; in den Ab- 
seiten ausgebauchte Emporen, die Pfeiler schräg gestellt. Ge- 
wölbmalerei von Th. und F. A. Scheffler. Die Ausstattung ein- 
heitlich und gediegen. Die SFront an der Brüder-Str. 2geschos- 
sig geteilt, entsprechend der inneren Anlage. Aus der streng 
gegliederten WFront entwickeln sich 2 Türme mit wirksam um. 
rissenen, durchbrochenen Hauben. — An der NSeite Gebä ude 
des Konvents und Spitals, den Formen der Kirche sich an- 
schließend. 
Ehem. Jesuiten-K, zur Himmelfahrt S. Mariä. 1688—92, Barocke 
gewölbte Anlage mit Seitenkapellen und Emporen; die Hauben 
der 2 Türme der WAnsicht 1807 durch Brand zerstört, neu her- 
gestellt 1906. — Das Kollegium ern. 1709, jetzt Gymnasium; in 
der Aula Tonnengwb. mit ornament. Stuckwerk um 1670. Durch 
Portal verbunden das alte Schulhaus, 1722—25 von Ch. Tausch. 
— Unter den kirchl. Geräten sogenanntes Hedwigsglas in Fas- 
sung von 1528. 
Ehem. Kapuzinerstift, In die Gartenmauer eingelassen eine 
Reihe von Bischofswappen, bmkw. Jakob v. Salza 1526 und 1528. 
Rathaus. E.15.Jh. Umbau 1592, welchem der als altkath. K. 
benutzte Flügel angehört. Der hohe schlanke Turm voll. 1499 
von Hans Kangenstein; auf halber Höhe vom Quadrat ins 8Eck 
umsetzend, in den oberen Geschossen die Kanten mit dünnen 
Säulchen besetzt, dazwischen Eselsrücken mit Kantblumen; ab- 
geschlossen mit Brüstung. Hinter dieser steigt der nadelspitze, 
mit Metall gedeckte Helm auf, ern. 1694. 
Wagehaus. 1604, prächtige charaktervolle Sprenss.Fassade, Das 
Erdgeschoß als Laube in Rustikaformen ausgebildet, seitlich mit 
je 1, vorn mit 2 Bögen geöffnet; die Gliederung der beiden Ober- 
geschosse bleibt 2achsig; ihre Höhe ist abgestuft, Abschluß 
Äurch ein ungemein kräftiges Konsolengesims; dann der Giebel, 
wieder mit starker Betonung der wagerechten Zwischenglieder: 
zwischen den Fenstern Statuennischen, auf den freiliegenden 
Enden der Stufen Obelisken. Endlich vollendet den wohldurch- 
dachten Reichtum Wandmalerei, nach den erhaltenen Spuren 
whgest, 1891. — In der offenen Laube der mächtige hölzerne 
Wagebalken. 
Ehem. Bischöfl. Residenz, Landgericht. Um 1729 von Ch. Tausch. 
Wohnhäuser. E.16.Jh. und 17.Jh. Die geputzten Giebel der 
älteren Häuser von volkstümlicher Derbheit, doch auch einige 
gut gegliederte Steinportale. Ring 6, 14, 18 Portal 1605, 27 1589, 
27, 26 mit reichem Stuckzierat E. 17. Jh., 42 Portal um 1570. 
Breslauer Str. 3, 14, 58 Portale, Bischof-Str. 57. 72 Portal 1592. 
Brüder-Str. 11. Zoll-Str. 17, 51, 52. 
Brunnen. In der Breslauer Str. reiches schmiedeis. Gehäuse von 
1.86 m Dm.. bekrönt von doppelköpf. Adler. 1686 von Wilhelm
	        
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