Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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veröffentlichten Villenentwürfe Palladios)., Von alledem sind nur 
die Hemicyklen zur. Ausführung gekommen. Und die Fassade des 
Hauptbaus, aus einer vielstimmigen Komposition herausgerissen, 
macht jetzt natürlich einen anderen Eindruck, als den vom Meister 
gewollten. — Inneres... Wie weit hier dem Entwurf d’Zxmards 
Folge gegeben ist, läßt sich nicht mehr bestimmen. Das links 
vom 3schiffigen Vestibül angeordnete Treppenhaus hat einen un- 
gebrochenen geradlinigen Aufgang und dehnt sich oben zu einem 
weiten Saal; der Charakter ist von Grund aus ein anderer: ge- 
worden, als in den Treppenanlagen des Barock. Die alte Deko- 
ration (Stuck) hat sich‘ nur in wenigen Räumen erhalten; hie und 
da Nachklänge des Rokoko, überwiegend ein kühler, weicher Klassi- 
zismus. 2 Deckenbilder von Jauuarius Zick, zart und lebendig, 
lassen ihn als den besten Koloristen der Epoche erscheinen, Die 
Bildhauerarbeiten. in Holz lieferten Zecomte und Wifel in Paris, 
die. Arbeiten in Stein P/af aus Mainz, die. meisten Kunsthand- 
werker waren Deutsche. ; . 
Kurfürstl. Burg an. der Mosel. Sehr alte Vorgeschichte, Das 
castrum ad confluentes von Drusus begründet, als fränkischer und 
deutscher Königshof oft genannt, von Heinrich II. dem Erzb. v. 
Trier geschenkt. Neubau 2. H. 13. Jh. Erweiterung unter Erzb. 
Johann VI: v. d. Leyen (1556—67).. Nach Beschädigung: im 30j. 
Kriege rest, unter Erzb. Joh. Hugo v. Orsbeck (1676—1711), aber 
nicht mehr als Residenz benutzt. Weitere Deformierung durch die 
Beschießungen 1688 und 1794... Jetzt die Befestigungswerke  ver- 
schwunden, nur das eigentliche Burghaus erhalten (rest. 1897 und 
1900). Der rom. Kernbau nach außen nur an der Moselfront 
sichtbar; der Bg. Fries zwischen dem 2. und 3. Geschoß bezeichnet 
die ursp. Höhe Die Stadtseite zeigt auf der rechten Hälfte die 
Bauzeit v, d. Leyens, auf der linken die Bauzeit Orsbecks. Das 
Ganze ein 3geschossiger Kastenbau auf trapezförmigem Gr., mäch- 
tiges: Walmdach, gegen die Mosel 2 runde Eck-T. Kunstformen 
von Belang nur an den Bauteilen des 16. Jh., so namentlich die 
schöne Wendeltreppe; die am. Ende des Handlaufs angebrachte 
Jahreszahl 1599 paßt weder zu den Stilformen (gotisierende 
Fr.Renss.), noch zu dem Wappen der Leyen am Schlußstein;, 
Deutschordenshaus. Gegr. 1216 als erste Niederlassung des Ordens 
im Rheinlande, später Sitz der Ballei Koblenz. Die frgot. K, unte 
der französischen Herrschaft .A. 19. Jh. abgebrochen. Die schon 
im 17. und 18. Jh. veränderten Konventsbauten dienten. bis 1895 
als Militärmagazin, dann rest. und als Archiv ‚eingerichtet, Der 
älteste -Teil.ist der WFlügel.. Den Charakter der ursp. Architektur 
geben 2 im Obergeschoß - (Vorhalle zu den Arbeitsräumen) er- 
haltene Fenster, doppelbogig in Kleeblattblende, Spuren tfeicher
	        
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