Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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LAACH. RB Koblenz Kr. Mayen. Meßb. Inv. [D.] 
Benedikt.-Abtei. Gegr. 1093 von Heinrich Pfalzgraf bei Rhein, 
»igentlicher Baubeginn erst kurz vor dem Tode des Pfalzgrafen 
Sigfried (+ 1113), Weihe durch Erzb. Hillin von Trier 1156, Voll- 
andung des Außenbaus gegen 1200. In der Formenerscheinung 
aine der vollkommensten Manifestationen des deutschromanischen 
Baugeistes am Eingang in die Zeit seiner Reife, ganz einheitlich, 
niemals umgebaut. Neben dieser typischen Bedeutung ‚eine indi- 
viduelle:. sie liegt im struktiven System, das mit merkwürdigen 
Sonderbestrebungen der noch suchenden Wölbekunst bekannt macht. 
Während der langen Zeit der Ausführung haben sich die Stil- 
formen wenig, hat sich der Gesamtplan gar nicht gewandelt, höch-, 
stens einige Zusätze erfahren. Ein gewisser Zusammenhang mit 
den ältesten Gewölbebauten rheinaufwärts, den Domen von Mainz 
und Speier, ist nicht wegzudenken — zumal in der Gruppierung 
des Außenbaus drängen sich die Parallelen auf — ihn historisch 
zu präzisieren sind wir doch nicht in der Lage. 
Grundriß und Außenbau. Basl. mit 2 Chören, 2 Qsch., 2 Zen- 
traltürmen, 2 Chortürmen, 2 Westtürmen und Vorhof. Maße: Inneres 
von Apsis zu Apsis 65,50 m 1.; Msch. 8,75 m br., 17,25 m h. Muster- 
gültig für das rom. Stilgefühl ist die Art, wie die beiden Gruppen 
in O und W zwar gleichwertig in der Zahl, aber kontrastierend 
in der Stellung und Ausbildung der Teile gegeben sind. Von den 
beiden Qsch. hat nur das o die normale Flügelausladung; das w 
ist schmäler und überschreitet nicht die Fluchtlinie der Ssch.; da- 
'ür aber wird es von Türmen flankiert. Dieselben sind rund. 
Ihre Partner im O treten enger zusammen, indem sie in den Winkel 
zwischen Chor und Qsch. einrücken. Weiter: das kleinere w Qsch. 
trägt den größeren Zentral-T., das größere o den kleineren, dieser 
Bseitig, jener 4seitig, mit Rautendach und eigentümlicher Erweite- 
‚ung des 1. Geschosses, um das eine Zwerggalerie ringsumläuft. 
Der relative Abstand der beiden Gruppen von O nach W ist 
<leiner, als an den oberrheinischen Domen und dadurch die Ge- 
samtgruppierung geschlossener. Von unerschöpflichem Reiz die 
mit dem Standpunkt des Beschauers wechselnden Darstellungen 
der Silhouette. Die Gliederung der Flächen durch den üblichen 
Schmuck von Lisenen und Blendbgg. hält sich bei Einzelwirkungen 
aicht auf; großzügig und ebenmäßig erstreckt sie sich über alle 
Teile. So ist das Gebäude reich und streng zugleich, noch ohne 
die Wendung zum Malerischen, die, ‚oft auf Kosten der reinen
	        
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