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1749. — Am Gwb. des n Qsch. feine Groteskmalerei. Darunter
reizende spgot. Gemälde gegen 1500. — Mehrere Solmssche Grab-
mäler des 16. und 17. Jh.
Schloß, Einzelne Teile got., überwiegend renss. in einfachen
Formen.
Im Städtchen Fachwerkhäuser.
LAURENBURG. RB Wiesbd. Unterlahnkr.: Inv.
Burgruine. Vermutlich Stammhaus der Grafen v. Nassau. Erhalten
nur der hohe 4eck. Bergfrid®, ;
LAUTENBACH. Baden Kr. Offenbg. Inv. [D.]
Kirche, Erb. 1471—88 als Kap. eines dem Klst. Allerheiligen ge-
hörigen Hospizes, unter Beihilfe der Junker v. Bach und v. Schauen-
burg und wohl auch des Bischofs v. Straßburg (s. die Wappen am
Portal). Baumeister Haus Hartwig von Bergzabern. 1900 ff. Er-
weiterung nach W. und Errichtung eines (bis dahin fehlenden) T.;
die Fassade Wiederholung der alten. — Der Geist der SpGotik ist
in diesem feinen Bau der Straßburger Schule mustergültig ver-
körpert. Eine einfache ruhige Architektur, aus der sich einzelne
Stellen — Portal, Lettner Gnaden-Kap. — mit schmuckreichen
Akzenten herausheben. Netzgewölbter Saal von 4 Achsen, stark
aingezogener Chor mit: %/g Schluß, an der NSeite geräumige Sakristei.
Der Chor vom Sch. durch einen die ganze Br. des letzteren ein-
nehmenden. 5achsigen Lettner® getrennt; effektvoller Durchblick.
Im Lhs., an die SWand gelehnt, die H. der Fensterbank wenig
übersteigend, der kleine Einbau der Gnaden-Kap.° (bez. 1485),
ein aufs üppigste & jour durchgeführtes Gehäuse für das wunder-
tätige Bild. 8
Hochaltar°. Mittelschrein in 3 perspektivisch vertiefte und mit
graziösem Rippen- und Rankenwerk abgeschlossene Nischen geteilt,
darin die Schnitzbilder der Muttergottes auf der Mondsichel und
der beiden Johannes, in der Krönung der Schmerzensmann.. Flügel
beiderseits. bemalt, besonders die Szenen. aus dem Marienleben®
auf der Innenseite von einem tüchtigen, an Hans Baldung gebil-
detem Meister; die nahen kirchlichen und politischen Beziehungen
zu Straßburg machen die Entstehung in einer dortigen Werkstatt
noch wahrscheinlicher; Zeit 1510—20. Nebenaltäre unter dem
Lettner: Der rechte° hat im teil. Schrein die Standbilder der
hhl. Wolfgang und Martin, auf den Flügeln die Relieffigg. der hhl.
Antonius und Wendelin, gleichzeitig mit dem Hochaltar, aber von
anderer, altertümlicherer Hand; das zweite Flügelpaar jetzt ab-
getrennt und über dem Schrein angebracht. Der linke° mit dem
Mittelstück der Pietas und den Relieffigg. der hhl. Katharina und
Barbara von einem dritten, jüngeren Meister, um 1520—30; die
Flügel° mit den Gestalten der Verkündigung gehören zum Besten