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fahrenheit gründende technische Läßlichkeit). Hiervon abgesehen
ist aber die technische Ausführung des in die Bauzeit E. 11. bis
A. 12. Jh. fallenden Mauerwerks eine imponierend solide. Dagegen
werden die Gwbb. dieser Bauzeit fehlerhaft gewesen sein, da man
sie nach wenig mehr als 100jährigem Bestand erneuern mußte.
Für die zweiten (jetzigen) Gwbb. in gotisierender Rippenkonstruk-
tion haben sich die Mauern Heinrichs IV, auch ohne Widerlager
hinlänglich tragfähig erwiesen. — Die Sschiffe wurden ohne er-
gennbaren Grund schon gegen 1200 fast neu gebaut; man sieht
es an den Kaptt. und Basen der Wandsll.; sie zeigen zunehmend
[ranzösisch-frgot, Einfluß. — Die Durchbrechung der Umfassungs-
nauern durch Anlage der got; Seitenkapp. erweist sich als ein
künstlerisch störender Eingriff nicht am meisten durch die Stil-
divergenz, viel mehr noch dadurch, daß nun gegen ihr reichlicheres
Licht das Hochschiff dunkel und lastend erscheint (früher, als noch
die Glasgemälde da waren, war der Kontrast geringer, aber die
Dunkelheit sicher groß). Der- rom. Bg.Fries der Sschiffe hat sich
im Dachraum über der Vorhalle des Marktportals und über der
Memorie erhalten.
3. Westbau. Über seine Gestalt im Bau des Willigis und auch
in dem Heinrichs IV. haben wir keine Kenntnis, wenn auch Er-
wägungen allgemeiner Art darauf führen, ein w Qsch. zu postu-
lieren. Er besteht aus einem Qsch. von normaler Anlage und
einem eigentümlich gestalteten Chor. Liturgisch ist derselbe zum
Hauptchor geworden und auch baulich stark als solcher betont.
Man könnte ihn als Zentralbau definieren, insofern aus dem quadr.
Hauptraum ‚an seinen 3 freiliegenden Seiten Exedren ausstrahlen.
In Verbindung‘ mit der Vierung, die durch ihren offenen T. noch
um 3 Stockwerke überhöht wird, ergibt sich eine festlich grandiose
Raumpoesie, der in dieser Art nichts an die Seite zu stellen ist.
Ihrem Empfindungsgehalte nach ist sie deutsch-rom. Doch: sind
einige konstruktive Hülfsmittel der französisch-got. Kunst entlehnt.
Die Gwbb. mit: kuppelartiger Bauschung ruhen auf starken Rippen
und ihre Randbögen sind spitz. Im Prinzip got. ist ferner die
polygonale, (%s) Brechung: in der Gr.Stellung der Conchen und
die weitgehende Auflösung ihrer Wände. . Die anfänglich (an den
Conchengwbb.) noch ganz plumpen Rippen, vierkantig, auf eben
solchen, im Winkel zusammenstoßenden Wanddiensten ruhend,
werden im Fortgang durch belebtere; immer noch sehr kräftige
Profile ersetzt. An den Runddiensten hält sich das Würfelkapt. —
Spricht aus dem Chorbau schon ein anderer Geist, als aus dem
Qsch., so. nicht minder’ aus dem Vierungs-T: Eine kleine aber be-
zeichnende, Einzelheit weist auf Veränderung des Projektes, Die
erste Schicht der Bogensteine: über dem Vierungskämpfer ist näm-