Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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gruppierten Eckdienste rundbg. Blenden eingespannt, in denen 
kleine kreisrunde Fenster liegen; im Hauptgeschoß schlanke über- 
spitzbg. Fenster; die ebenfalls spitzbg. Schildgurte schneiden in 
die Kuppel ein, die durch Rippen (ohne konstruktive Funktion) 
geteilt ist; Dienste. gewirtelt, sprom. Ornament. Nahe verwandt 
den Chören von Sinzig und Boppard, mit etwas stärkerer Geltend- 
machung des got, Prinzips. Der Familienzusammenhang nicht 
minder deutlich am Äußeren; der Dreiklang von Erdgeschoß (mit 
Okulusfenstern), Hauptgeschoß und Zwerggalerie klar und aus- 
drucksvoll; über der Zwerggalerie entsprechend der Seitenzahl des 
Grundpolygons 5 kleine Giebel und Abschluß mit (ursp.?) Falten- 
dach, Wieder einen Schritt weiter zu eigentlicher FrGotik das 
äußere System des Langchors. — Lan ghaus. Anlage und Formen 
nahe verwandt der Stifts-K. zu Karden, etwas größer, Ausführung 
beg. bald nach M. 13. Jh. Der Gr., wie in Karden, quadr., geteilt 
in 3 Sch. und 3 J., im Msch. queroblong, in den Ssch. längs- 
5blong. Dementsprechend gehen die Proportionen des Systems in 
die Breite, Querschnitt Umschreibung des gleichseitigen 3Ecks. 
Die Pfll. rund mit 4 Diensten, die ganze Gruppe auf glattem, über- 
eck gestelltem Sockel. Die niedrigen Fenster lassen in der Schild- 
wand viel ruhige Fläche übrig; 2teil., mit einfachem Kreis gekrönt. 
An der äußeren Hochwand flache ungegliederte Streben, oben mit 
dem kräftigen Hauptgesims verkröpft; die übermauerten Strebebgg. 
liegen halb im Dachwerk. Weiter entwickelt ist das Strebewerk 
auf der NSeite, wo es mit dem Stützensystem des (abgebrochenen) 
Kreuzgangs in Verbindung stand. Der Haupteingang im 1. Joch 
der SSeite; um 1400 ein Paradies vorgebaut. 
[m NChor Schnitzaltar 16. Jh. Die Flügelgemälde vom ehem. 
Hauptaltar. — Kanzel spätestgot. — Am Mittelpfosten des SPortals 
Madonna, seitlich Statuen auf Konsolen, 2. H. 14. Jh. — Im 
NSchiff Hl. Grab 16. Jh., darüber Erbärmdebild 15. Jh. — Im 
s Qsch. 2 Bildnissteine, Cuno v. Eltz T 1529 und seine Gemahlin 
Eva v. Esch + 1531. — Ebenda gutes Votivrelief 1577, Stein, im 
Hauptfeld der gute Hirt, in der Predella der verlorene Sohn. Ein 
gleiches im n Qsch. 1571. ; 
Rathaus 1580. Sehr stattliches Fachwerkhaus mit 2 Eckerkern 1609. 
MÜNZENBERG. Hessen Kr. Friedberg. Inv. 
Burg (Ruine)°, Die bedeutendste aus dem hohen Mittelalter er- 
haltene neben der Wartburg, durch Unberührtheit noch vor ihr 
ausgezeichnet und künstlerisch mindestens ebenbürtig. — Eine Mauer 
mit Wehrgang schließt sich der 120 m langen und 40 m breiten 
krönenden Fläche des Basalthügels an. Außerdem ein tieferer 
Mauerring mit Bollwerken. Innerhalb des oberen Berings zwei 
runde Bergfride an den Enden des Hofes. An der SSeite der
	        
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