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das Todesdatum der Frau (1520) angegeben, wohl auch als Datum
der Entstehung anzusehen; sehr an Backofen erinnernd, doch nicht
von diesem selbst, sondern von einem sehr begabten Schüler; der
barocke Zug im Stil des Meisters tritt zurück, Streben nach Idea-
lität mit leichtem Anklang an die italienische Hochrenaissance; bis
dahin unerreicht die Verbindung der zwei Figuren zu einer wahren
Gruppe; in der Stilmischung des Rahmenwerks fehlt die einigende
malerische Kraft des Meisters. Neben dem Hochaltar Madonnen-
relief mit Stifter 1524, ebenfalls aus der Schule Backofens, Am
Eingang in den Chor bmkw. Holzfig., Christus, aus einem Olberg,
2. V. 16. Jh. — An mehreren Pfeilern interessante Wandmalereien.
In der Sakristei rom. Aquamanile als Brustbild eines bärtigen
Mannes. — Glocken 1403, 1404.
Von den Stiftsgebäuden erhalten der Konventssaal an der
WSeite der K. und der an die NSeite anstoßende spgot. Kreuz-
zangsflügel mit einer Anzahl von Grabsteinen, die für die Ge-
schichte dieser Gattung am Mittelrhein recht beachtenswert sind.
Pfarr-K. S. Martin. A. 14. Jh. Große 1lsch. Anlage, später durch
ein N Ssch. erweitert. 40 m Il. Das Innere verwahrlost. Großer
Hochaltar 1682. Plastische und malerische Reste von spgot.
Altären. Glocke 1477. Zwischen zwei Strebepfll. des Chors
verwahrloste Überreste einer Kreuzigungsgruppe, Schule Backofens
ım 1520—25; der Crucifixus nicht dazu gehörig.
Spital-K. Got. E. 13. Jh., 1688 stark beschädigt.
[Allerheiligen-Nonnen-Klst., ein Bau von 1260 und 1322, 1793
verlassen, 1802 niedergebrannt.]
Stadtbefestigung 14. und 16. Jh. Wenn auch stark reduziert, läßt
sich der Mauerzug mit Hilfe mehrerer erhaltener Türme gut ver-
folgen. Zur ältesten Anlage gehören der rote Turm, das Köl-
nische Tor, der gut erhaltene Kuhhirten-Turm, der weiße
Turm. Zu der 1395 beg. Erweiterung der Katzenturm und der
Ochsenturm, der letztere mit 25 m h. rundem Unterbau und
12,5 m h. Seck. Aufsatz, Rundbg. Fries und Zinnenkranz, Zur
zweiten Erweiterung nach der Liebfrauen-K, zu der 4eck. Esels-
turm.
OCKENHAIN. Hessen Kr. Bingen. [R.]
Kath. Kirche, monumental bar. 1774, 1sch., 5/8 Schluß. — Hoch-
altar rok. mit lebensgr. Kreuzigungsgruppe. Kanzel rok. Holz-
figur der hl. Bihildis um 1380, neu bemalt. Madonna, sitzend
mit Kind, holzgeschnitzt, um 1400, neu überarbeitet. Hinter der
Kanzel Renss.Grabst. Kirchenschatz: Mainzer Sonnen-
monstranz von 1722; Augsburger Ewige Lampe, aus Eberbach
stammend, 1688 mit Wappen der Schweinsberg; Augsburger Barock-
kelch 1718.