Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Odi 
OCKSTADT. Hessen Kr. Friedberg. Inv. 
Dorf-K. 1706. — Bronzene Gedenktafel für Gottfr. zu Franken- 
stein 1567. . 
Holler-Kap. 1722. — H1. Grab® in Holz geschnitzt, tüchtige Arbeit 
um 1525, 
Burg v. 1490, Umfassungsmauern und Türme erhalten. 
ODENHEIM. Baden Kr. Karlsruhe. [R.] 
Ritterstift, gegr. 1123, im 30j. Krieg zerstört. Erhalten nur 2 Türme 
der Umfassungsmauer. 
DDILIENBERG. UElsaß Kr. Molsheim. Inv. [D.] 
Heidenmauer, Sie schützt den Rücken des Berges in einem Um- 
fang von 10,5 km und einem Flächenraum von mehr als 100 ha. 
Noch unentschieden, ob vorrömisch, oder aus der Zeit des Zu- 
sammenbruches der Römerherrschaft, 
Kloster, Erste Nennung 837; seit dem Ende des 9. Jh. in Verfall, 
im 11. Jh. wiederhergestellt, in hoher Blüte in der staufischen Zeit. 
Verehrung der hl. Odilia. Stark besuchte Wallfahrt. Außer den 
zwei Nonnenklöstern Hohenburg und Niedermünster (1154 durch 
Kaiser Friedrich I. reformiert nach der kanonischen Regel des 
hl. Augustin) entstanden in der Umgebung eine Anzahl kleinerer 
geistlicher Stiftungen: Das Spital beim Niedermünster mit der 
Kap. S. Nikolaus, die Kap. S. Jakob, das Prämonstratenserpriorat 
5. Gorgon (1178), die Augustinerprobstei Truttenhausen (1181), 
5. Nabor, das Bruderhaus in Kirnecktal. 
Niedermünster, (Aufnahme von F. Wolff, 1904). Beg. unter der 
Äbtissin Rolindis (1153—1167), unter Edelindis voll. 1180. Außer 
Gebrauch gesetzt 1540. Die noch A. 19. Jh. stattliche Ruine 1838—39 
als Steinbruch ausgebeutet. Die Grundmauern 1902 ausgegraben, — 
Auffallend ist die in technischer Hinsicht unzweckmäßige Wahl des 
Bauplatzes; er schneidet in N und W in den Bergabhang ein (Ent- 
wässerungsanlage aufgedeckt), während für den OBau große Sub- 
struktionen nötig wurden; hundert Schritt weiter wäre ein fast ebenes 
Terrain zur Verfügung gewesen. Es muß eine an den bestimmten 
Punkt gebundene sakrale Rücksicht vermutet werden, Die nächst- 
liegende Erklärung bietet der in der Hauptachse des Msch. vor dem 
Laienaltar angelegte Brunnen mit dem für Augenleidende wunder- 
tätigen Wasser aus der Odilienquelle. Außerdem könnte an die 
(von Hans Baldung in einem Gilasgemälde des Straßburger Museums 
dargestellte) Kanıel-Legende, mag sie auch erst aus einer Schrift 
des 15. Jh. bekannt sein, gedacht werden. — Anlage und Aus- 
führung sind durchaus einheitlich. Das System, die Maßverhält- 
nisse, die hervorragend schöne Steinbehandlung erinnern an die 
gleichzeitige K. in Rosheim. Im wesentlichen erhalten ist das Erd- 
zeschoß des WBaus: zwischen 2 Türmen eine mit einem Grat-
	        
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