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1700 ff. durch die Bregenzer Franz Beer und Konrad Albrecht;
der erstere der eigentliche, künstlerisch bestimmende Meister. 3sch.
Hilk. mit Emporen; die letzteren in Kapitellhöhe der mit Pilastern
besetzten Pfll.; darüber Kämpferaufsatz mit verkröpftem Gebälk.
Breitproportion. Flachbogige Kreuzgwbb. ohne Gurten und Rippen,
genauer: Tonnengwb. mit Stichkappen. Das letzte der 6 J. von
mehr als doppelter Breite, querschiffartig. Das Äußere ganz ein-
fach bis auf den in Aufbau und Umriß vortrefflich durchgeführten
WTurm®°, im gleichen Typus wie der Gengenbacher, doch ent-
sprechend der kirchlichen Rangstellung einfacher. — Schlichte
Stuckdekoration. Altäre 1740 von Zranz Lichtenauer, Gleich-
zeitig das Chorgestühl. Orgel 1760 von /g%az Seuffert, Sohn
des Würzburger Hoforgelmachers Phil. S. Die beiden. Presby-
terien am Hochaltar 1784 und die Kanzel, Marmor und Stuck,
1792 von J. N. Speckert. — Im Kirchenschatz silbernes Vortrage-
kreuz von 1515, ein Meisterstück der Technik und des Geschmacks;
die gravierte Madonna der Rückseite nach Dürer. — Außen meh-
rere Grabdenkmäler: Epit, Jörg v. Bach°® + 1538, bez. Cristoff
Urfach), in ganz freier, malerisch üppiger FrRenss., die Porträtfig.
gut in der Haltung wie in der Feinheit der technischen Durch-
bildung. Epit. Phil. Bergir® 1585, eleganter Entwurf in mittel-
mäßiger Ausführung. Epit. Caspar Wydt° 1596.
Auf dem alten Friedhof (jetzt öffentliche Anlage) Sandstein-
Kruzifix 1521, noch unter Einfluß des von Niklas von Leyden
geschaffenen Typus. — Ölberg, großer Nischenbau, rechts mit
Felsen, davor Jesus im Gebet ringend, vorn auf einer tieferen Stufe
die schlafenden Engel, hinten der Plankenzaun des Gartens, durch
dessen Pforte links Judas und die Häscher eindringen, gemalter
Abschluß. Genaue Wiederholung .des Straßburger Ölbergs in ge-
ringerer, indes noch immer gut zu nennender Qualität, bez. 1523
mit dem Meisterzeichen des Kruzifixes. — Reste von Stations-
reliefs 1779 von J/. N. Speckert.
Franziskaner-K. 1702{ff. auf den got. Fundamenten neu auf-
gebaut. Bar. im Charakter der Bregenzer Schule. 1sch. Anlage mit
tiefen Seiten-Kapp. und Emporen. Mächtiger Hochaltar, schwülstige
Schreinerarbeit von mäßigem Wert. — Grab-Kap.° 1515, Halle
von 3 x 3 Quadraten, Kreuzgwb. auf sehr schlanken kämpferlosen
Rundpfll. Ausgezeichnete Marienstatue, Holz, 1. Viertel 16. Jh.,
der Ausdruck der Köpfe durch die moderne Bemalung stark mo-
difiziert.
Andreasspital, Gründung des 13. Jh., der heutige Bau um 1700.
(Archäologisches Museum.)
Rathaus 1741. Die 3stöck., 7achsige Fassade in‘ reicher Fenster-
architektur. Im Hof Treppentürmchen von 1614.