Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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in Rosheim und noch ausgeprägter in der überhaupt dieser 
elsässischen Gruppe verwandten K. zu St. Die in Lothringen); 
sinnwidrig setzte hier der Restaurator über das Kapitell ein Strebe- 
motiv. 2. Die Fenstergruppen beider Querschiffsfronten neu er- 
funden; die Rosen fallen aus dem gegebenen Formencharakter 
heraus. 3. Der Aufsatz der WTürme, 4 Giebel mit Rhombendach, 
sind ein der elsässischen Architektur völlig fremdes Motiv (vgl. 
Neuweiler). — Von der alten Ausstattung (bar. 17. Jh.) hat die 
Rest. nur die Kanzel geschont. 
Münster S. Georg. Größe und Aufwand für eine Pfarr-K. des 
13. Jh. sehr beträchtlich. In der ersten Anlage 3sch. Gwb.Basl. 
mit Qsch., 3 Apsiden und Vierungs-T. Später der Chor ver- 
längert und mächtiger WTurm, dessen Erdgeschoßhalle sich durch 
Flügel nach N und S zu einem Qsch. erweitert. Historische Nach- 
richten fehlen, — Die Umfassungsmauern des Lhs. aus einer noch 
rom. Bauperiode; das durch schlanke feinfühlige Proportionen aus- 
gezeichnete Sechssäulenportal der SSeite um 1220—30, im Typus 
des Portals von Neuweiler; ein kleineres, vermauert, an der NSeite. 
Die der got. Achsenteilung des Innern nicht entsprechenden (vor- 
aussetzlich rom.) Fenster wurden 1844 durch die jetzt bestehenden 
ersetzt. Eine offene Frage ist, wie weit der rom. Bau gediehen 
war, als die Wendung zum Gotischen eintrat. An das stark aus- 
iadende Qsch. schließen resp. schlossen sich nach ostfranzösischem 
Muster (vgl. besonders Notre-Dame in Dijon) 3 Apsiden aus 5 Seiten 
des 8 Ecks, dicht aneinander gerückt, die mittlere mit einem schmalen 
Längsjoch, die gemeinschaftliche Wand zwischen diesem und der 
ersten Polygonseite der Nebenchöre als Ark, geöffnet. Durch die 
Erweiterung des 15. Jh. ist der Reiz dieser Anordnung getrübt, 
doch nicht ganz zerstört, Wendeltreppen in beiden Winkeln zum 
Lhs. führen zu Laufgängen, die durch das Transept und über die 
Chorarkaturen sich hinziehen; auch dies Motiv in Nordburgund 
und der o Champagne beliebt. An den Qsch. Fronten je ein 
hohes Fenster, im Maßwerk 3 Kreise über 3 Spitzbgg. Der voraus- 
zusetzende frgot. 8eck. Vierungs-T. nach Ausweis des Fenstermaß- 
werks A. 17. Jh. erneuert; die zugehörige welsche Haube, deren 
gefälligen Umriß ältere Abb. zeigen, 1859 durch eine pseudo-frgot. 
Krönung ersetzt. — Das Lhs. hat 6J.; die 4 o unter 2 6teil. 
Gwbb. zusammengefaßt. Diese wieder Dijon oder verwandten 
Bauten entlehnte (in der französischen Zentralschule längst auf- 
gegebene) Anordnung brachte dem elsässischen Meister den Stützen- 
wechsel der heimischen rom. Tradition in Erinnerung. Die Durch- 
führung hat aber etwas Unentschiedenes. Die Bündelung der 
Hauptpfil. als Umschreibung eines übereck gestellten Quadrats mit 
konvexen Seiten stimmt nicht mit denen in Straßburg, sondern
	        
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