Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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ungewohnt schlank auf. Unten reiches Sockelgesims im Übergang 
zur Kryptenmauer, oberer Abschluß durch Zwerggalerie. Das 
Hauptgeschoß mit 7 Rundbg. Blenden geteilt durch !/a SIl. Das 
Motiv der Zwerggalerie kehrt am freiliegenden Teil des Quadrums 
wieder, Der OGiebel ist ganz neu. Manche Details der Apsis, 
z. B. die Basen der äußeren !/g Sll. und die Fensterumrahmungen, 
lassen keinen Zweifel an der Mitwirkung italienischer Künstler, denen 
auch das für Deutschland neue Motiv der Zwerggalerie zu ver- 
danken ist. Wahrscheinlich zum OGiebel gehörten die reichen 
antikisierenden Gesimsfragmente, die jetzt im Obergeschoß der 
Vorhalle aufbewahrt werden. — Die OTürme sind bis zur Höhen- 
linie der Chorgalerie ein Überrest des ältesten Baus; ungegliedert 
bis auf die kleinen Treppenfenster; über dem Niveau des Chor- 
dachs Teilung in 3 Geschosse, mit Ecklisenen und 3teil, Klang-Arkk.; 
die 4 Giebel und die niedrigen 8seit. Helme von Tuff sind aus 
13. Jh. — Das Qsch. hat Mauerteile aus der 1. Periode; Belebung 
jer Wand durch flache Pfeilervorlagen wie in Limburg; keine 
Vorkehrungen für Gwbb. Die heutige Erscheinung aus einem 
umfassenden Umbau, fast Neubau, der sich bis nach 1200 hinzog. 
Die vorgefundenen Mauern um 3 m verstärkt. Die Gliederung 
der inneren Wandflächen durch einen mittleren Flachpfl. schließt 
sich den älteren Gegebenheiten an. Eigentümlich die Aushöhlung 
der Stirnwände durch kapellenartige Nischen, die sich gegen den 
Innenraum in Doppel-Arkk, öffnen. Die zwischen ihnen und an 
jen Ecken liegenden festen Massen dienen als Widerlager, sollen 
aber als solche nicht formal selbständig in die Erscheinung treten. 
Die Altarnischen der OWand, rechts und links von den Turm- 
wänden, sind !/akr., die Öffnung eingefaßt von SIl., die eine Ver- 
dachung tragen; Motiv des Ciboriums ins Flache übersetzt. Korin- 
thische Kaptt. von sorgfältigster Arbeit, ganz lombardisch. — Be- 
treffend den Außenbau zeigen ältere Ansichten, zuletzt noch die 
Ruinenansicht 1756, an den Stirnwänden normale Giebeldrei- 
scke. Der heutige Zustand zuerst auf einer Restaurationszeich- 
nung 1754; als horizontaler Abschluß der Fronten mit abgewalmtem 
Dach wirkt er fremdartig und macht den Mangel eines lebendigen 
Rhythmus in der Wandgliederung noch empfindlicher. Die reich 
orofilierten Fenstergewände prunken mit Ornament. Das Haupt- 
gesims ganz antik, Zahnschnitt und Kymation, wie auch im Innern 
wohlverstandene Akanthuskaptt. vorkommen. Offenbar von ita- 
lienischer Hand. Eine nach dem Norden vordringende Welle der 
'm- 12. Jh. in mehreren Teilen Italiens und Frankreichs wahrzu- 
aehmenden Renaissancebewegung. — Über dem Vierungsbg. er- 
hebt sich ein Zentral-T. Das erste Geschoß reicht bis zur Firsthöhe 
der Schiffsdächer und hat demgemäß nur an den Diagonalseiten
	        
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