Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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als in den Konfessionen der altchristlichen Kirchen Italiens, hat aber 
nicht die seit c. 1000 im ausgebildeten rom. Stil übliche Hallen- 
form: 2 schmale tonnengewölbte Gänge (1,75 m br., 2,65 m h.), 
an den 4 Enden zu kreuzf. Kapp. erweitert. Der NS-Gang in 
ganzer Ausdehnung des Qsch., der WO-Gang von der Grund- 
mauer der Hauptapsis bis zur Mitte des Lhs. Im Lhs. je 6 rundbg. 
Arkk. Die Öffnungen sowohl als die die Bgg. tragenden Pfil. von 
ausgeprägt schlanker Proportion, die dort, wo sie weiterhin im 
rom. Stil vorkommt, immer auf Fortdauer antiker Überlieferung 
hindeutet. Die kleinen nach außen und innen abgeschrägten 
Rundbg. Fenster des Hochsch. sind als karolingisch anzusprechen, — 
Das Mauerwerk in guter, aus römischer Tradition hervorgegangener 
Technik. Die Pfll. aus Backstein (!), die Arkadenbgg. aus großen 
sorgfältig geschnittenen Keilsteinen in Tuffstein; die Hochmauer 
Füllwerk mit Kleinquaderverblendung. Die Pfl. Kämpfer unter der 
Bg.Leibung mit steilem Karniesprofil, an den Fronten glatt ab- 
geschnitten. Dasselbe Profil am Dachgesims der Apsiden. Die 
Hochwand verputzt; unter den Fenstern Spuren von Feldereintei- 
lung für Malerei; unter dem Auflager der Deckenbalken gemalter 
Rundbg. Fries und perspektivisch gemalte Konsolen. Es ist nicht 
unmöglich, daß diese Reste von Wandmalerei karolingisch sind; an- 
dernfalls aus der Rest. des 11. Jh. — Der w Abschluß des Lhs. schon 
durch einen rom. Turmbau verändert. Für den Bau Einhards 
kann eine Empore vermutet werden. Der Vorhof ebenso breit und 
atwas länger als das Lhs. der K. Seine Gestaltung im einzelnen 
nicht mehr zu ermitteln. — Einige rom. Fundstücke. Inter- 
essant durch seine Arkosolienform das Grab des Propstes Libelin, 
I. H. 12. Jh. [jetzt in Schloß Erbach]. 
STEINFURTH. Hessen Kr. Friedbg. Inv. 
Dorf-K. mit ziemlich reich behandeltem got. Chor, wohl älter als 
das 1514 bez. Netzgwb. 
STEINSBERG b. Weiler. Baden Kr. Heidelbg. Inv. 
Burg° (Ruine). Einheitliche sehr bmkw. Anlage des 13. Jh. Dem 
Bergkegel, auf dem sie liegt, entsprechend, zentrisch. In der Mitte 
des von einer unregelmäßig 12eck. Mantelmauer umschlossenen 
geräumigen (50 : 35 m) Burghofes der kolossale Bergfrid, ein durch- 
aus regelmäßiges SEck. Bis zu 27 m H. haben die in 5 Stock- 
werke zerlegten lichtlosen Hohlräume einen Durchmesser von nur 
3,6 m bei einer Mauerstärke von fast 4 m. Das Jetzte (halb zer- 
störte) Geschoß hat nur noch dünne Wandung und 8 größere 
Fenster. — Die fast ganz zerstörten Wohnbauten und der doppelte 
Zwinger ‚aus jüngerer Bauzeit. 
STEINWENDEN. Pfalz BA Homburg. Inv. III. 
Rom. Kirchturm auf dem Friedhof. Die K. selbst verschwunden.
	        
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