Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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(z. T. verstärkten) Fundamenten des 11,Jh. Somit ist das Münster 
B. Werners innerhalb der rom. Epoche nur noch einmal, vom Dom 
zu Speier, an Größenausdehnung übertroffen worden. Altertümliche 
Züge der Planbildung sind die Streckung des Qhs. und der nur 
durch ein schmales Zwischenglied vermittelte Anschluß der Apsis, 
Nachgewiesen ist auch der durchgehende Fundamentmauerzug der 
Mittelschiffsstützen. Für die got. Pfll. wurden nachmals Verstär- 
kungen eingemuldet. Die Zentren dieser Pfil. sind jederseits um 
30 cm über die Mitte des rom. Fundaments hinausgerückt. Berück- 
sichtigt man die geringere Stärke der rom. Stützen — es waren SIL, 
von denen sich mehrere Basen und Trommeln erhalten haben — 
so ergibt sich, daß die lichte Weite des Msch. der rom. Basl. doch 
schon dieselbe war, wie im heutigen Bau (16 m). Der WBau hatte 
2 Türme im Maß der Sschiffe. Ihre auf Pfahlresten sitzenden Fun- 
damente sind für die got. Türme, unter Verbreiterung nach außen, 
in Verwendung geblieben. Wahrscheinlich Sinken des Grundwassers 
in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. hat die Pfähle morsch wer- 
den lassen und ein Sinken des NTurms in der Richtung auf das 
Lhs. herbeigeführt. (Erneuerung des Fundaments in Vorbereitung.) 
Zwischen den Türmen lag im frrom. Bau eine in 2 J. geteilte 3sch. 
Vorhalle. Die Flächenbehandlung der Quadern zeigt dieselben cha- 
rakteristischen Zierschläge, wie die Wände der OKrypta, ihre Zu- 
gehörigkeit zum Bau Werners steht dadurch außer Zweifel. Das 
Portal lag im Innern der Halle, an der Stirnwand des Lhs.; wahr- 
scheinlich also war die Wand der vorderen Flucht in Arkk. geöffnet, 
wie es seither im Elsaß öfters wiederkehrt (Maursmünster, Lautenbach 
u.a. m,). Vor der Fassade, in ihrer ganzen Breite, lag ein Vorhof. 
Wie weit er nach W gereicht hat, ist noch nicht nachgewiesen. Zu 
beachten ist, daß in dieser Richtung nicht allzuweit (in der heutigen 
Krämergasse vor der Kreuzung des Schneidergrabens) das römische 
Stadttor stand und bis tief ins Mittelalter erhalten blieb. Seine Lage 
ist genau in der Längsachse des Münsters, Das Atrium könnte 
sich bis zu ihm ausgedehnt haben. Später, bei der Wieder- 
Jebauung der inneren Stadt, muß es als Verkehrshindernis beseitigt 
worden sein. Die in dieser Weise nachgewiesene Anlage des WBaus 
hat ein großes architekturgeschichtliches Interesse. Sie zeigt -die- 
selbe Weiterbildung des altchristlichen Typus, die in Burgund 
durch die Cluniacenser vertreten wurde, Offenbar ist Straßburg 
maßgebend geworden für die frühe Ausbildung des doppeltürmigen 
Fassadensystems in SWDeutschland. 
II. Krypta. Die erste Anlage beschränkte sich auf den im Gr. 
einen etwas überhöhten Halbkreis umschreibenden Raum unter der 
Apsis. Erhalten die Umfassungsmauer mit Nischengliederung (vgl, 
u. a. die: Krypten in Essen, Werden, Regensburg S. Emmeram).
	        
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