Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

Str 
Orangeriegebäude 1806 inmitten einer von Le Nötre 1692 an- 
gegebenen Parkanlage, Von letzterer nur die Reste einiger großer 
Alleen übrig, 
Wohnhäuser, ; 
Die Zahl derer, die vor 1800 entstanden sind, ist sehr groß. 
Änderseits gehen wenige über 1500 zurück, meist auch nur Erd- 
geschosse, Trotz der altertümlichen Wirkung ihrer meisten Straßen- 
bilder enthält die Stadt also fast keine eigentlich mittelalterliche 
Wohnarchitektur mehr, was im Gegensatz zu Metz, Mainz, Trier 
und andern alten Städten des Westens auffällt und nicht hin- 
länglich erklärt ist. Die beiden Epochen reichster Bautätigkeit 
waren das 16. Jh. (noch heute 151 datierte Häuser) und 2. H. 
18. Jh. Gegen 1770 stellte Zr, B/ondel für die”ganze Stadt einen 
Baufluchtenplan auf, der rücksichtslose Geradlegung der Straßen- 
linien erzwingen wollte, aber bald ins Stocken kam (vgl. Goethe), 
indes in seiner Wirkung noch heute beobachtet werden kann. 
Das Straßburger Bürgerhaus des 16, und 17. Jh. ist ganz über- 
wiegend Fachwerkhaus; in Stein die Absteigequartiere der Prä- 
laten und des hohen Adels, sehr selten einmal das Haus eines 
reichen. Bürgers, Einziges Holzhaus des 15. Jh. im Biergäßchen 
(Seitengasse der Bruderhofgasse), strenge schmucklose Fachwerk- 
konstruktion mit starkem Überhang (die Überhänge später von 
der Baupolizei tunlichst beschränkt). Ältestes got. Steinhaus w vom 
Frauenhaus im Packhof der Post. Die ursp. Bestimmung des sehr 
großen, 4 Geschosse hohen Gebäudes, das seine got. Bogenfenster 
zu einem großen Teil sich bewahrt hat, ist nicht gesichert, Ein 
anderes Knoblochsgasse 18. Ein got. Hausturm in der Alten Korn- 
gasse, 
a) Häuser des 16. und 17. Jh. Die Grundrisse deuten auf früh 
eingetretene Platzbeengung, Größere Anlagen haben Vorderhaus 
und Hinterhaus, verbindende hölzerne Hofgalerien, Straßeneingang 
durch eine-Torfahrt, Eingänge zu den inneren Räumen durch einen 
in eine Hofecke gelegten Treppen-T. Straßengiebel außer an Eck- 
häusern sehr selten; wie in Nürnberg, so ist auch in Straßburg 
die Regel, die Traufe nach der Straße zu legen, früh durchge- 
drungen. Im Unterschied zu vielen weit kleineren Städten Ober- 
deutschlands und auch des Elsaß (z. B. Kolmar) wurde Fassaden- 
luxus durchgehends vermieden. Bei der großen Masse erhaltener 
Einzelheiten geben wir nur typische Beispiele, — Steinhäuser 
des Adels,. meist mit größeren Höfen und freierer Grundriß- 
entwicklung: Fasanengasse 6 Hohenlohe 1546; Jungferngasse 8 u. 10 
Fürstenberg (1550 festungsartig erbaut, 1560 auf Verlangen des 
Rates zum Teil abgebrochen und in den heutigen. sehr bmkw. 
Str 
112 
"m
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.