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des hl. Simeon mit Elfenbeintafeln. 6. Kasten mit den Häuptern
der Hl. Matthias und Helena, E. 11. Jh., Filigran. 7. Triptychon
des hl. Andreas, 12. Jh., die Mittelfigur 17. Jh., die Flügelbilder in
Grubenschmelz. 8. Sieben Evangeliarien des 12. Jh. 9. Rauchfaß
des Meisters Gozbert, E. 12. Jh. 10. Bischofsstäbe aus den Gräbern
der Erzbischöfe Arnold I. (+ 1183) und Heinrich von Finstingen
(+ 1286). 11. Reiche Bilderhandschrift des Erzb. Kuno v. Falken-
stein 1380. 12. Flügel von got. Elfenbeinaltärchen, französisch,
2. 1300. 13. Rom. Leuchter. 14. Frrom. liturgischer Kamm mit
ängeritzten Figg.
Domkreuzgang und Liebfrauen-K. An der SSeite des Doms,
jener im hinteren, diese im vorderen Abschnitt, die WFront mit
der des Doms in gleicher Flucht. — Die Liebfrauen-K. zuerst
zenannt im 10. Jh. vielleicht ursp. Baptisterium. Nicht aufgeklärt
die in denselben Komplex gehörenden gewölbten Räume, die jetzt
den Keller des Bischofshofes bilden; die roh antikisierenden
Kaptt. 9.—10. Jh. Dem bestehenden Bau des 13. Jh. kommt außer
seinen hohen künstlerischen Eigenschaften geschichtlich eine doppelte
Bedeutung zu. 1. Als ‚erster (neben S. Elisabeth in Marburg) ganz
xonsequent in got. Formen durchgeführter Bau Deutschlands;
2. als frühester und ohne Vergleich bedeutendster unter den stets
selten bleibenden got. Zentralbauten, Bauzeiten: 1242 seit kurzer Zeit
im Bau, das Vierungsgwb. spätestens 1253 geschlossen. — Obschon
in Trier die got. Rezeption schon früher mit der Einwölbung des
Domes und den Klostergebäuden von S. Matthias begonnen hatte,
wird hier noch einmal direkter Anschluß an Frankreich gesucht.
Der Meister kam aus der Schule von Soissons, kannte auch Reims.
Sein Personal war vollkommen französisch geschult. Die Formen
sind einheitlich zu nennen, leise Differenzen fallen nicht ins Ge-
wicht, auch die rundbg. Gestalt der Portale und der Fenster des
Vierungs-T. sind nicht als Rückfälle in die deutsche Tradition an-
zusehen, da ähnliches auch in der französischen Frühgotik vor-
kommt. — Anlage: Zentralbau, entstanden durch symmetrische
Verdopplung des Chormotivs von S. Yved de Breisne, (Der
französischen Gotik fremd, lag der Gedanke des Zentralbaus der
rheinischen Gewohnheit nahe; hier noch befördert durch die Be-
schränktheit des Bauplatzes und vielleicht auch die Baptisteriums-
tradition.) Von der zentralen Vierung entwickeln sich 4 Kreuz-
arme im Sinne des griechischen Kreuzes; ihr Aufbau in 2 Ge-
schossen; über der Vierung ein drittes; dann eingeschossige Ka-
pellen, paarweise, in den Winkeln des Kreuzes. Die Kreuzfronten
polygonal, selbst an der WSeite; nur der verlängerte Chor durch-
Sricht die strenge Symmetrie. (Eine Grundrißskizze aus 18. Jh.
zeigt außer dem Choraltar einen „Hochaltar“ im Mittelpunkt der