Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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ragen. Die ersten Seiten haben hohe Fenster mit Rundbg. Schluß 
ınd reich profilierten Gewänden. Die 3 Schlußseiten haben Kreis- 
:enster mit Pässen. Das größte mittlere erinnert an die Rose von 
St: Yved in Braisne. Ihr übergroßer Durchmesser und manche 
andere Kühnheit der Konstruktion haben die starken Risse ver- 
anlaßt, welche in unseren Tagen eine vollständige Rekonstruktion 
‘mit Benutzung des alten Materials) nötig machten, Ohne Zweifel 
hat der Meister die französische Gotik gekannt, aber in seinem 
originellen Geiste liegt etwas Feuriges und Schneidiges, das von 
gotischer Anmut sehr entfernt ist. Die Eingänge liegen an den 
Langseiten im 2. Joch von O. Derjenige der NSeite ist ein 3fach 
ıbgestuftes Sl.Portal, mäßig schmuckreich, im Bogenfeld ein (jetzt 
arloschenes) Gemälde; Ansätze zu einer offenen Vorhalle; über 
dem Portal seltsam geknickte Wandsll., die ein Schutzdach trugen; 
Jarunter die große Inschrifttafel mit dem Stadtprivileg Kaiser Fried- 
vichs I. um 1184. Das korrespondierende SPortal got. umgebaut. 
Nas kleinere Portal der SSeite führte in den Kreuzgang. 
Anbauten., a) Kreuzgang am w Abschnitt der SSeite. 1813 
abgebrannt, die Ruine 1832 abgetragen. An der Wand der K. er- 
kennt man die Stockwerkteilung der rom. Anlage und, diese über- 
schneidend, die Gwb. Ansätze des got. Umbaus von 1484. b) Es 
:olgt die Nikolaus-Kap. aus E. 13. Jh. Im 1. Viertel 14. Jh. im 
Zusammenhang mit dem SPortal umgebaut. c) SPortal. Zwischen 
2 Kapellen eingeklemmt, ist es durch die Einordnung in eine hohe, 
mit großem Glanz plastisch ausgestattete Nischenarchitektur geist- 
reich zur Wirkung gebracht; der obere Teil als Fenster; befremd- 
‚ich in der Komposition das zwischen diesem und der Türöffnung 
angebrachte Tympanonrelief; es ist das Bogenfeld des alten rom. 
Portals, umgedreht; die rom. Skulptur nach innen. d) Zwischen 
Portal und Qsch. die S. Annen- und S. Georgs-Kap. 
Skulpturen. a) Aus der rom. Epoche. Kleinere plastische 
Schmuckstücke hier und da zerstreut, ursp. wohl mehr als heute. 
Auf den Fensterbänken des OChors Löwen und Bären. Andere 
Bestien an der Zwerggalerie des WChors. Im OChor an der Ecke 
ajner Blendnische ein Engel, eine weibl. Figur und ein Unhold. 
Inschr. Otto me fecit. Juliana. Adelbracht monetarius. An der 
W Wand der Annen-Kap. eingemauert Daniel in der Löwengrube u. a. 
Tympanon des SPortals, ehemals außen, jetzt über dem Windfang 
kaum sichtbar; Christus sitzend, zwischen Maria und Petrus, neben 
Maria ein Bischof mit Heiligenschein (wohl Nikolaus) und ein 
Kniender ohne ihn (einer der Stifter), die Petrusseite verstümmelt ; 
sedeutende, stilgeschichtlich wichtige Arbeit aus A. 13. Jh. Alte 
Tür zur Nik.-Kap. im s Ssch. Brustbild des hl. Nikolaus, die 
Stifter als bloße Köpfe. Im Hause des Dompropstes großes rom,
	        
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