Zabern
Schloß. An dieser Stelle seit 10. Jh. Residenz erst der Metzer,
dann der Straßburger Bischöfe. In neuerer Zeit folgten sich auf
dem gegenwärtigen Bauplatze: .
1. Das „schwarze“ Schloß. Erb. wahrscheinlich von Bischof Wil-
helm von Hohenstein (+ 1541). Nur aus Zeichnungen bekannt
(Straßb. Denkmalarchiv). 4flügelig, mit runden Ecktürmen um
einen quadr. Hof, französischen Schloßanlagen des 15. und 16. Jh.
entsprechend.‘ Die Seitenansicht gibt einen Rundbg.Fries, der
zu der Bauzeit 1. H. 16. Jh. paßt. Die Fenster und das Portal
bekunden einen Umbau in strengem italisierenden Barock 1. H.
17. Jh. Auf diesen am ehesten der überlieferte Baumeistername
Tomaso Comacio zu beziehen,
2. Fürstenbergbau. Von den Bischöfen Franz Egon und
Wilhelm Egon 1670 bis nach 1680. Ein langgestreckter 1flüge-
liger Bau, dem schwarzen Schloß, nachdem der vordere Trakt
desselben abgebrochen, vorgelegt und weit über ihn hinausgeführt.
Mangelhafte Abb. zeigen eine durch Risalite mehrfach geteilte
Fassade im Charakter des Louis XIV. Es ist der von Goethe be-
wunderte Bau. Der Haupttrakt brannte 1779 ab. Der 3flügelige
Nebenbau blieb damals noch erhalten.
3. Baudes Kardinal-Bischofs L. R. de Rohan beg.
1779 auf den Fundamenten des Fürstenbergbaus, Archt. Salins
de Montfort. Bei Ausbruch der Revolution nicht vollendet. Bei
einem Brande verschwand der alte Dreiflügelbau und wurde auch
der Rohanbau schwer beschädigt. Das heutige Schloß zum größ-
ten Teil Neubau unter Napoleon III. 1853 ff, Den Bau Salins
zeigt am besten die Gartenseite (Exerzierplatz), doch auch nicht
ohne Veränderungen, Das rustizierte Kellergeschoß war ursp.
arkadenartig geöffnet.
Wohnhäuser des 16. und 17. Jh., einige noch spgot., die meisten
Renss. Bezeichnungen 1529 (Hauptstr. 170), 1564 (Kirchgasse 91),
1606 (Hauptstr. 97), 1679 ebenda 130, 1681 Gasthaus zum schwar-
zen Ochsen.
M1401