— 111 — Halberstadt
Kreuzgewölbe, in den hohen Fenstern dreiteil. Maßwerk; .Maße
i. L. br. 8,75 m, h. 16,5 m. — Die Kirche setzt sich somit aus:
Bruchstücken dreier Bauzeiten . zusammen. Im 19. Jh. ‚als
Speicher verdorben, 1908 whgest. als Garnison-K., der Chorraum
als Gedächtnishalle. Die Stiftgebäude ehemals an der NSeite. —
Hölzernes Gitter vor.dem Chore 2. H.‘ 17. Jh. (der Gekreuzigte
neu : hinzugefügt). Die bar. Orgel aus .der Liebfrauen-K., —
Grabsteine, Gestalten in Hochrelief: Gothard- v. Buchholz
+ 1574, vortrefflich, lebenswahr. Pastor Joh. Werdegehof + 1598.
S. Johannis-K. und Stift. Gegr. im 11. Jh., zerstört 1631 von den
Schweden. 1646 errichtete die Gemeinde eine neue K..in Westen-
dorf; ein langer, nüchterner Fachwerkbau; Altar und Kanzel
stattlich. Taufbecken schönes Gußwerk des 14. Jh..
S. Moritz-K. 1034 vor der Stadt ein Bonifatiusstift errichtet.
1238 siedelte es in die Stadt über, nahm die bereits vorhandene
Moritz-K. in Besitz und baute sie um. Bestehen blieben die Pfll:
des Msch.. und der untere Teil des WBaues. Erneuerung -als
schlichte flachged. Basl. mit Spitzbg.Fenstern. Im Mauerwerk
des 13. Jh. sog. Schalltöpfe. Der WBau. behielt die typische
sächsisch-rom. Anlage mit hohem Glockenhaus und ohne Tür.
Die Schallöffnungen im Charakter des Überg.Stils. 1843 unver-
ständige Rest. — Glocke mit 6 Bildern, bez. 1281. — Chor-
gestühl 16. Jh., schöne geschnitzte Wangen. — Orgel mit
reichem Gehäuse 1786. — Vortrefflicher bronzener Kronleuchter
1488, kleinerer aus Schmiedeeisen 1517. .
S. Martini-K.. Vom ältesten Bau des 11. Jh. im Dorfschema das:
später als Vierung verwendete Chorquadrat. Neubau des Chors
im. Hirsauer Schema (wie die Liebfr.-K.). Statt. das Lhs. in
Basilikenform weiterzuführen, wie beabsichtigt war, seit c. 1320
Hallen-K. mit gleich breiten Schiffen. Das Fenster des n Qsch.
zeigt dieselben. Beziehungen: zu Minden i. W., wie am Dom die
ersten NStrebepfll. Gegen die eleganten, mit 4 Diensten besetz-
ten Rundpfll. des 13. Jh. wirkt die Bauführung des 14. Jh. roh;
ungewöhnlich das Maßwerk der Chorfenster, Der Öberbau.der
Westtürme und der Zwischengiebel in übertriebenem Maßstab.
— Martinsrelief über dem s Hauptportal 18. Jh. — Am
NEnde des Qhs. großer 2gesch., Altar von 1696, prächtiges
Stück in der Tradition des nordischen Bar. — Kanzel 1595,
sehr. gut, leider durch Rest. 1690 beeinträchtigt, —. . Tauf-
kessel um 1300, eine der reichsten und besten Arbeiten dieser
Gattung, getragen von den Paradiesesströmen, ausgedehnte Re-
liefs mit Szenen aus der Kindheit Christi. — 2 Kronleuchter
1686, 1689. —. 6 ma. Glocken, davon 2 von Heinrich v.
Kampen 1511. — Reich geschnitzter Renss.Orgelprospekt aus
der Schloß-K..in Gröningen. — Grabsteine von 1540 ab,
die Mehrzahl 17. Jh. handwerklich.
S. Andreas-Kap. (Franziskaner). 1399 von den Barfüßern über-
nommen. und in den typischen Formen des Ordens einheitlich neu
erbaut. Chor und Lhs. von gleicher L., jener 1sch. 3 + 5/s, dieser
3sch. in 5 J., ganze L. 61 m. Aufbau Hllk. mit schlanken 8eck.