173
Ham
Wohnhäuser. A.In Fachwerk. Im J. 1902 wurden ihrer 721
aus M. 15. bis A. 18. Jh. gezählt, darunter 223 datierbare Ver-
treter der guten Periode dieser Bauart, d. i. bis M. 17. Jh. Hier
nur wenige Beispiele herauszuheben. 1. Got. bis ce. 1530: Ältestes
datiertes der Ratskeller 1461 (vielleicht als Spielhaus erbaut);
alle Ständer („Säulchen‘“) senkrecht übereinander, ihre Dicke be-
deutend, die Saumschwellen mit 4 Pässen und Kleeblattbgg. ver-
ziert, die Balkenköpfe enden in Masken, an den Konsolen Figg.
von Gauklern und Spielleuten. Ähnlich ein Haus an der Ecke
des Fischmarkts c. 1480 und die linke Hälfte des Hauses Hars-
leberstr. 8. Fischmarkt 8 bez. 1529. — 2, Übergang zur Renss.
c. 1530—1580: Hoheweg 5 bez. 1532; an der Saumschwelle Schiffs-
kehlen; an Stelle der Schutzbretter zwischen den Konsolen treten
Füllhölzer, im Ornament den Schwellen gleichartig, so daß die
Schiffskehlen doppelt erscheinen. Ein besonders typisches Bei-
spiel aus dieser Epoche Franziskanerstr. 12 bez. 1541; vorherr-
schendes Ornament die Fächerrosette. Ähnliche: Ecke Hoherweg
und Lichtengraben. — 3. Renss. und Bar. c. 1580—1640. Im
Detail die schulmäßigen Renss.Motive, wie Eierstab usw., be-
sonders bezeichnend die Arkaturen der Fensterbrüstungen. Gute
Beispiele: Ecke Schuhgasse und Fischmarkt bez, 1579, Hoher-
weg 1 bez. 1594, Kuhlingestr. 28 a. 1600. 4. Letzte Periode: Zahl-
reichste Beispiele am Breitenweg, in Westendorf, im Weingarten.
—B. Steinhäuser. Im 15. und 16. Jh. gelegentlich genannt,
keines erhalten. Aus 18. Jh.: Garbenstr. 15, Landgericht am
Domplatz 3, v. Spiegelsche Kurie Domplatz 36, Judenstr. 16,
Auf den nahen Spiegelbergen Jagdhaus 1769—82, daran
Portal vom Schlosse Gröningen 1606.
HALDERN. RB Düsseldorf Kr. Rees,
Pfarr-K. Alt nur der WTurm, unten 13. Jh. (Tuff), oben 15. Jh.
(Backstein). — Triptychon, Gemälde der Kreuzigung und
4 kleinere Passionsszenen, im Charakter der Soester Schule in
2, H. 15. Jh. ;
HALLE. Westfalen Kreisstadt,
Stadt-K. Ursp. isch. Gwb.Bau M. 13. Jh., quadr. Chor, im Lhs.
2 niedrige steigende Kreuzgwbb., WTurm. In spgot. Zeit ein
s Ssch. hinzugefügt.
Fachwerkhäuser meist 17. Jh.
HAMBACH. RB Aachen Kr. Jülich.
Pfarr-K, Einheitlicher got. Saalbau, A. 15. Jh., 4 J., schmale
Kreuzgwbb. in exakter und anmutiger Linienführung, Schluß
7/42, vortretender WTurm. — Wappengrabstein der Herren
v. Pallant 1515. Graziöse Monstranz, wahrscheinlich 1576,
Formen spätestgot.
Burg. Umfängliche Anlage aus sp. Ma., erneuert 1548—63, jetzt
halb Ruine. Loggia italienischen Stils von Pasqualini,
Haus Obbendorf. Beispiel eines kleineren Herrenhauses in ein-
fachster Backsteinrenss.
HAMBORN. RB Düsseldorf Kr. Ruhrort.
Ehem. Prämonstr.-Klst., gegr. 1137. Die K. got. Hllk. von 5 J.,