Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Wohnhäuser. A.In Fachwerk. Im J. 1902 wurden ihrer 721 
aus M. 15. bis A. 18. Jh. gezählt, darunter 223 datierbare Ver- 
treter der guten Periode dieser Bauart, d. i. bis M. 17. Jh. Hier 
nur wenige Beispiele herauszuheben. 1. Got. bis ce. 1530: Ältestes 
datiertes der Ratskeller 1461 (vielleicht als Spielhaus erbaut); 
alle Ständer („Säulchen‘“) senkrecht übereinander, ihre Dicke be- 
deutend, die Saumschwellen mit 4 Pässen und Kleeblattbgg. ver- 
ziert, die Balkenköpfe enden in Masken, an den Konsolen Figg. 
von Gauklern und Spielleuten. Ähnlich ein Haus an der Ecke 
des Fischmarkts c. 1480 und die linke Hälfte des Hauses Hars- 
leberstr. 8. Fischmarkt 8 bez. 1529. — 2, Übergang zur Renss. 
c. 1530—1580: Hoheweg 5 bez. 1532; an der Saumschwelle Schiffs- 
kehlen; an Stelle der Schutzbretter zwischen den Konsolen treten 
Füllhölzer, im Ornament den Schwellen gleichartig, so daß die 
Schiffskehlen doppelt erscheinen. Ein besonders typisches Bei- 
spiel aus dieser Epoche Franziskanerstr. 12 bez. 1541; vorherr- 
schendes Ornament die Fächerrosette. Ähnliche: Ecke Hoherweg 
und Lichtengraben. — 3. Renss. und Bar. c. 1580—1640. Im 
Detail die schulmäßigen Renss.Motive, wie Eierstab usw., be- 
sonders bezeichnend die Arkaturen der Fensterbrüstungen. Gute 
Beispiele: Ecke Schuhgasse und Fischmarkt bez, 1579, Hoher- 
weg 1 bez. 1594, Kuhlingestr. 28 a. 1600. 4. Letzte Periode: Zahl- 
reichste Beispiele am Breitenweg, in Westendorf, im Weingarten. 
—B. Steinhäuser. Im 15. und 16. Jh. gelegentlich genannt, 
keines erhalten. Aus 18. Jh.: Garbenstr. 15, Landgericht am 
Domplatz 3, v. Spiegelsche Kurie Domplatz 36, Judenstr. 16, 
Auf den nahen Spiegelbergen Jagdhaus 1769—82, daran 
Portal vom Schlosse Gröningen 1606. 
HALDERN. RB Düsseldorf Kr. Rees, 
Pfarr-K. Alt nur der WTurm, unten 13. Jh. (Tuff), oben 15. Jh. 
(Backstein). — Triptychon, Gemälde der Kreuzigung und 
4 kleinere Passionsszenen, im Charakter der Soester Schule in 
2, H. 15. Jh. ; 
HALLE. Westfalen Kreisstadt, 
Stadt-K. Ursp. isch. Gwb.Bau M. 13. Jh., quadr. Chor, im Lhs. 
2 niedrige steigende Kreuzgwbb., WTurm. In spgot. Zeit ein 
s Ssch. hinzugefügt. 
Fachwerkhäuser meist 17. Jh. 
HAMBACH. RB Aachen Kr. Jülich. 
Pfarr-K, Einheitlicher got. Saalbau, A. 15. Jh., 4 J., schmale 
Kreuzgwbb. in exakter und anmutiger Linienführung, Schluß 
7/42, vortretender WTurm. — Wappengrabstein der Herren 
v. Pallant 1515. Graziöse Monstranz, wahrscheinlich 1576, 
Formen spätestgot. 
Burg. Umfängliche Anlage aus sp. Ma., erneuert 1548—63, jetzt 
halb Ruine. Loggia italienischen Stils von Pasqualini, 
Haus Obbendorf. Beispiel eines kleineren Herrenhauses in ein- 
fachster Backsteinrenss. 
HAMBORN. RB Düsseldorf Kr. Ruhrort. 
Ehem. Prämonstr.-Klst., gegr. 1137. Die K. got. Hllk. von 5 J.,
	        
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