Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

Hameln 
— 174 — 
erneuert nach Bränden E. 16. Jh. Am WTurm Reste von rom. 
Dekoration. — Am bar, Hochaltar Gemälde der Kreuz- 
abnahme aus der Schule des Rubens. Verschiedene‘ andere 
Gemälde aus derselben Schule. Tatfstein E. 15. Jh. 
Das im sp. 16, und 18. Jh. umgebaute Klst.Gebäude ent- 
hält einen vermauerten rom. Kreuzgang. 
HAMELN, Hannover Kreisstadt. [D.] ; . 
Münster S, Bonifatius. Große, wesentlich frgot. Hllk. mit älteren 
Resten und jüngeren Zubauten. Der Bau ist reich an schönen 
Einzelheiten, aber in der Verbindung des Jüngeren mit dem 
Älteren so verworren, daß mit bloßer Wortbeschreibung ein 
deutliches Bild nicht. gegeben werden kann. — Krypta. 
3 Bauzeiten. Ältester Teil der mittlere unter dem Chor 2%. H. 
12. Jh.; hochräumig; ungewöhnlich schlanke SI. mit Würfel- 
kaptt., die Gwbb. ohne Gurten. Erste Erweiterung nach W; 
hier die Gwbb. mit Quergurten. Zweite Erweiterung nach O, 
veranlaßt durch die got. Verlängerung des Chors.. Oberhalb 
der Krypta ist der Vierungsraum um 8 Stufen, das Chorhaus 
um weitere 10 Stufen überhöht. — Der Chor schloß in rom. 
Zeit mit Apsis. Die got. Verlängerung, um 1300, schließt platt. — 
Querschiff langsam erneuert, c. 1230—60. Der SFlügel ist 
der ältere, die Formen sprom., auch an dem in °/,o geschlossenen 
Nebenchor (Elisabeth-Kap.). Der. reicher behandelte ‚NFlügel 
(Stadtseite) zeigt die Gotik im Vordringen. Das Erdgeschoß 
wird hier in ganzer Breite von einem Prachtportal mit flankie- 
renden Nischen eingenommen. Am Gewände 5 SIl., die Sockel 
10fach abgestuft, zierliche Blattkaptt., die leicht zugespitzte 
Archivolte von einem Zackenkranz mit Lilienendigungen. über- 
schnitten. Darüber großes 12speichiges Radfenster mit tief ein- 
greifendem, in viele kleine Profilglieder aufgelöstem Gewände. 
Zwischen Öbergeschoß ‚und Giebel kräftiger Bg.Fries, im 3Eck 
öteilige, pyramidal ansteigende Fenstergruppe. Wieder in alter- 
tümlicheren Formen der 8seit. Vierungs-Turm mit 2 Geschossen 
rom. gekuppelter Fenster, im Innern wurde Verstärkung der 
Vierungspflil. nötig; außen beeinträchtigt jetzt ein unbedeuten- 
des Bar.Dach die Wirkung. — Langhaus. Der Umbau wen- 
dete sich dem Hallensystem zu; wahrscheinlich unter. dem Ein- 
druck des nahen Doms zu Minden, wenn auch in den ornamen- 
talen Einzelheiten z. T. altertümlicher. Die sehr unregelmäßige 
und konfuse Gestaltung der Pfil. läßt erkennen, daß in sie 
Mauerteile einer rom. Basl. hineinverarbeitet sind. Nach Ent- 
fernung der Zwischenpfll. gewann man eine Teilung in 3 nicht 
ganz gleich große, immerhin ungefähr quadr. Joche. Das n Ssch. 
wurde bis zur Frontlinie des Qhs. vorgeschoben. Da aber die 
Kreuzflügel des letzteren eine ungewöhnlich gestreckte Gestalt 
haben, so trat für das Lhs. das seltsame Ergebnis ein, daß das 
Ssch. merklich breiter ist als das Msch. Bei Ausführung des 
2. Ssch. (E. 14. Jh.) wurde diese Anomalie vermieden, Eine 
andere, ebenfalls nicht glückliche Folge ist die Herabdrückung 
der Wirkung der schönen Qsch.Front. Vielleicht als ein Ver-
	        
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