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Hildesheim
einem hohen mehrgliederigen Sockel. Der Schaft ist geschwellt,
das Astragal. an ihn angearbeitet. Das Kapt. ein überhöhter
Würfel mit‘ geringer Ausladung der nach unten abgerundeten
Flächen, darüber ein Kämpferblock und ein feingliedriges, in
einigen Exemplaren mit Perlstab geschmücktes Kämpfergesims.
Die Bernwardschen Sl. haben sich im Qsch. und an dessen Durch-
gängen erhalten; die kleineren Sil. der Emporen mit charakteri-
stischen Vereinfachungen. Im Lhs, sind aus der Bernwardschen
Zeit nur 2 8Il. und die Pfll., im Gr. quadr., Aufbau schlank, Kopf
und Fuß fein und lebendig gegliedert. An SI. und Pfll. Kaptt,
und Basen aus rotem, Schafte aus hellgelbem Sandstein; ein
gleicher Wechsel an allen Bgg., auch den Triumphbgg. Man darf
annehmen, daß auf denselben Grundton die Bemalung der
Flächen gestimmt war. Die Sl. des Lhs. sind unter Adelog aus-
gewechselt worden. Ihr Basament hat eine wuchtigere und zu-
gleich einfachere Form angenommen, Die Kaptt. und ihre
Kämpfer in reichster, phantasievollster plastischer Bildung, ein
jedes individuell. Die Einzelmotive verraten Bekanntschaft mit
dem lombardischen Stil in Königslutter, vieles an ihnen ist aber
selbständige Fortentwicklung bodenständigen Ornamentstils. —
Chöre. Die Fundamente des OChors 1907 ausgegraben. Dazu
Abbildungen aus der Zeit vor 1650. Reck. Vorderchor von geringer
Tiefe, daran die Hauptapsis, am Qsch, Nebenapsiden von auf-
fallender Höhe (im Umriß noch zu erkennen). Keine Krypta.
Ob der OChor von Bernward oder von Adelog, ist ungewiß.
Sicher von letzterem der vordere quadr. Teil des noch bestehen-
den WChors. Das (im 17. Jh. durch Flachdecke ersetzte) Kreuz-
gwb. genau in Königslutterer Konstruktion. Auch in der Außen-
architektur hebt sich dieser Bauteil deutlich von den älteren ab.
Noch später, frühestens c. 1225, Umbau der Apsis; außen poly-
gonal; bis zur Oberkante des Quadrum erhöht, 2 Fenster-
geschosse. Konzentrischer Umgang um die Krypta, mit dieser
durch Mauerdurchbrechung in Verbindung gebracht, hohes
Tonnengwb. auf spitzbg. Gurten, außen Strebepfll. Jetzt der
Zugang (früher aus dem Qsch.) nach außen an das WEnde ver-
legt, in seiner Rahmenarchitektur Bauglieder aus der Zeit Bern-
wards wiederverwendet. Hier das erste Eindringen got. Elemente
in Hildesheim. Auf welchem Wege? Wie es scheint. aus
Magdeburg.
Äußeres. Die Verstümmelung im 17. Jh. macht sich peinlich
geltend. Mehrere alte Abbildungen sind erhalten. Danach hatte
der Bernwardsche Bau bei durchgebildeter Massengliederung
doch etwas sehr Zusammengenommenes, breit Hingelagertes; die
Türme erhoben sich wenig über die Firstlinien der Schiffs-
dächer. Belebung der Flächen durch plastische Gliederung war
noch nicht versucht, dagegen besteht unverkennbar die Absicht,
dem Mauerverband monumentalen Ausdruck zu verleihen; er ist,
für Sachsen etwas durchaus Neues und nicht so bald Wieder-
holtes, Quaderwerk, gut gefugt, hohe und niedrige Schichten nur
in ungefährer Regelmäßigkeit wechselnd, auch die Lagerfugen