Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Hildesheim 
A. 13. Jh. Flachhalbkugelförmig, Ornament in opus interrasile. — 
Im Kreuzgang Priestergrabstein 1447 und Madonnen- 
statue des 14. Jh. — In der K. Glasgemälde 1630. 
S, Andreas. Von der rom. K. ist der WBau, vollständig von der 
got. Architektur eingeschlossen, stehengeblieben. Die Anlage 
nach dem Muster der Domfassade. Ein sehr hoher rck. Aufbau, 
die Mitte überhöht, in den Seitenteilen, die aber nicht als selb- 
ständige Türme sich geltend machten, Treppenaufgänge, Gut 
erhalten nur die zwischen den Treppen liegende Vorhalle in 
Hirsauer Form und über ihr eine WEmpore. Die erstere öffnet 
sich nach außen in 3 von einem Blendbg. zusammengehaltenen 
Arkk.; gedeckt mit Tonnengwb.; das einfach abgetreppte Portal 
in der inneren Wand. Die Empore ist flachgedeckt, gegen das 
Sch. ein großer mittlerer Bg., flankiert von 2 kleinen Öffnungen 
in der Form gekuppelter Fenster. Das Detail spricht für M. 12, Jh. 
— Der got. Bau begann 1389 (Inschr.) mit dem Chor. Derselbe 
hat Umgang und Kapellenkranz, Gr. 5 Seiten des 10Ecks. Das 
Sch. 1404—15 (Inschr.). Bis zum rom. WBau 4 J. Aufbau 
basilikal. Offenes Strebewerk, am Bg. mit eigentümlicher Hilfs- 
konstruktion. Die Gwbb. nur in den Sschiffen zur Ausführung 
gelangt. Maße bedeutend: Msch. 16,3 m br., bis zur flachen Decke 
26,9 m h. — 1505 begann die Verlängerung nach W, gedieh aber 
erst spät zur Vollendung; blieb dachlos stehen. Der Turm 
erreicht c. 30 m. Wie er beabsichtigt war, zeigt ein großes Ölbild 
in der K. von 1687. — Taufkessel in Bronze von Hans 
Sievers 1547. — Mächtiger Schnitzaltar von Dan. Bartels 1685, 
geschnitzte Kanzel 1642, — Relief der Grablegung 1505. Große 
spgot. Kreuzgruppe. — Kelche 1535, 1636. 
Antonius-Kap. Am SArm des Domkreuzarmes. Den Jesuiten 
überlassen und 1655 von ihnen neu ausgebaut. (Vom got. Bau blieb 
nur der untere Teil der Umfassungswände.) 3sch. Hllk. mit 
hölzernem Kreuzgwb. auf hölzernen, mit Emporen durchsetzten 
Ständern. Die den rheinischen und norddeutschen Jesuiten im 
17. Jh. geläufige Verbindung von got. Struktur und bar. Deko- 
ration ist mit künstlerischem Geschick durchgeführt. Die 
Mobilien gehen z, T. ins Rok. 
Die ehemals zahlreichen Hospitäler und Armenhäuser teils ver- 
schwunden, teils deformiert, architektonisch nichts Beachtens- 
wertes. Das Rolandspital ursp. nicht als solches erbaut, erst 1764 
einem Siechenhaus geschenkt. 
Rathaus. Gemengbau aus mehreren got. Bauepochen, zuletzt im 
19. Jh. im Sinne der neugot. Schule überarbeitet und namentlich 
im Innern durchgreifend verändert (erhalten einige prächtige 
Türgestelle der SpRenss.). An der Marktfassade der älteste Teil 
(um 1375) die 2 Giebel der SWEcke, im ursp. Gebrauch unten 
Gerichtslaube, oben Rats-Kap. Der Mittelbau von c. 1450 hat 
unten eine 3teilige offene Halle und schließt mit Treppengiebel; 
an der Spitze die Jungfrau mit dem Stadtwappen bez. 1581. Links 
an der NOEcke polygonaler Erkerbau in Fachwerk, 16. Jh. 
(erneuert).
	        
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