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Imm
ILSENBURG. Pr. Sachsen Kr. Wernigerode.
Ehem. Benedikt. Klist.-K. Stark verstümmelte rom, Basl. Nor-
male kreuzf. Anlage, Nebenchöre im Hirsauer Schema, in den
Unterteilungen des Gr. besonders sorgfältige Durchführung des
quadr. Schematismus. Einzige Baunachricht zu 1078—87. Die
(unvollständig) erhaltenen Details wären mit dieser Datierung
nicht unvereinbar, sehr entschieden aber ist es die (Hirsauer!)
Anlage. Spätere Hinzufügung der Nebenchöre (nur in den Fun-
damenten erhalten) ist angesichts der einheitlichen Fassung des
Gr. recht wenig wahrscheinlich. Dann bleibt als andere Alter-
native nur Neubau im 12. Jh. und Bauausführung durch einen
mangelhaft geschulten und dadurch altertümlich wirkenden
Provinzialmeister. Die Technik zeigt nichts von den Vorzügen
der großen Hirsauer Bauten. Das Lhs. hat 8 niedrig propor-
tionierte Arkk. im einfachen Stützenwechsel. Die Basen der Sl.
verschüttet, die Kaptt. in derber Würfelform (beschädigt). Jede
Doppelark. von einem Blendbg. zusammengefaßt. Die WFassade
hatte Doppeltürme; nur einer als formloser Stumpf erhalten. Der
zwischen ihnen liegende Bg. nicht auf WApsis, sondern auf Vor-
halle zu deuten. Die Kaptt.Reste des Portals zeigen frei behan-
deltes Rankenwerk im Charakter des sp. 12, Jh. Im Tympa-
non die Halbfigg. des Salvators zwischen den beiden Johannes;
Muschelnimben; Anordnung und Stil erinnern an S. Godehard in
Hildesheim; wie es scheint später, zugleich roher. — Hoch-
altar 1706 von Bastian Heidekamp, reich und sorgfältig, im
OÖrnament mischen sich Akanthus und naturalistische Frucht-
und Blumengehänge. Von demselben die Kanzel und das
Holzepitaph des Grafen Ernst 7 1710, Fama hält das Brust-
bild, darunter Trophäen. Glasgemälde, Verkündigung 1499, er-
neuert. — Glocken, von Hermann Koster 1504 und 1520.
An der SSeite Kreuzgang, zerstört. Von den anliegenden
Klausurgebäuden die beiden wichtigsten Flügel verhält-
nismäßig gut erhalten, Im OFlügel: Sakristei, Kapitelsaal, Som-
merstube (hinter ihr die Marien-Kap., nur noch in den Funda-
menten nachweisbar), Durchgang, in der Ecke Küche (?). Alles
niedrige Räume, 3schiffig, Gratgwbb. auf Sll. Im Obergeschoß
das Dormitorium. Im SFlügel: Treppe, Anrichteraum (?), Re-
fektorium; das letztere in 3 Sch. und 7 J., höher als die Räume
des OFlügels, die Sll. mit Posament- und Webemustern dekoriert,
vergröberte Ableitungen der Muster in Königslutter.
Dori-K. mit rom. Resten. — Taufstein von Meister Jost Wink.
— Grabmäler 17. und 18. Jh.
ILTEN. Hannover Kr. Burgdorf.
Dorf-K. 1723, Ausstattung aus derselben Zeit. WTurm mit rom.
Schallöffnungen.
IMMENDORF. Braunschweig Kr. Wolfenbüttel.
Dorf-K, got., 1sch., gerader Schluß, — Reich behandelte Altar-
w a nd mit Kanzel 1740; übereinstimmende Arbeit in Engeln-
stedt.