Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

Lüneburg 
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bau der Kirche und des Klosters. Älteste Teile 1374—1412 
unter Propst Johs. Weygergand. Kreuzgang nach Datum im 
östl. Flügel 1520 vollendet. 
Kirche einschiffiger Backsteinbau mit dreiseitig (aus. dem Acht- 
eck) geschlossenem Chor und 5 Gew.Jochen. Die 4 östl. Joche 
Kreuzgewölbe, deren Rippen von Wanddiensten mit Kelch- 
kapitellen ausgehen; das letzte westl. Joch Sterngewölbe. — 
Der östl. Teil mit 2 Jochen der Gemeinde eingeräumt. Unter 
den westl. 3 Jochen Nonnenchor auf 3 niedrigen Kreuzgewölbe- 
jochen ruhend, 1481—1504 erbaut unter der Äbtissin Sophie 
v. Bodendike. Schlichtes Eingangsportal an der NSeite. — 
Kein Turm. Am WEnde des Daches ein 1740 erneuerter Dach- 
reiter. 
Innere Ausstattung: Hauptaltar. Triptychon mit Holz- 
skulpturen aus der Spätzeit des 15. Jh.: Im Mittelteil Kreuzi- 
gung. Auf den Flügeln die 12 Apostel und (l.) Johannes der 
Täufer, Paulus, (r.) Katharina, St. Georg. Predella zwei- 
yeschossig: unten Verkündigung, Heimsuchung, Anbetung der 
Könige. Darüber vermutlich früher Malerei, später übertüncht. 
— Sog. Antependium dazu (in Wahrheit vielmehr Rückseite 
des früheren Hauptaltars): Triptychon mit Trinität 
im Mittelbild und je 4 Darstellungen aus der. Geschichte Christi 
auf den Flügeln. — Bronzenes Taufbecken von 1505, 
wahrscheinlich vom Glockengießer Cord v. d. Heide in Lüne- 
burg. — An der SWand Orgel von 1648, daneben Kanzel von 
1608. — 5 große Teppiche gotischen Stils, untermischt mit 
romanischen Motiven, aus den Jahren 1500-—1508, von den 
Nonnen gestickt, ferner eine große Anzahl kleinerer Teppiche, 
Stickereien, Altardecken, die ältesten aus 15. Jh. — 2 gemalte 
Kirchenfahnen Spätzeit 14. Jh. stark beschädigt. — Im 
Kirchenschatz: 5 got. silbervergoldete Kelche des 15. Jh., 
ein Kelch des 18. Jh., eine .runde Hostiendose des 15. Jh., 
3 Weinkannen aus dem 17. und 18. Jh., kleinere Gefäße und 
Geräte. — Auf dem Nonnenchor: Altargemälde 
der Beweinung Christi von 1538 von einem Meister 
der Cranachschule. Schlichtes gotisches Chorgestühl. 
An die Kirche anstoßend im W zweigeschossiger Klosterbau, 
im S Kreuzgang, der den Friedhof umgibt. In den Fen- 
stern Reste alter Wappenmalereien und Heiligenbilder, im 
19. Jh. eingesetzt. Am WFlügel Remter mit Sparrendecke, 
Wandschränken, Glasmalereien in den Fenstern. — Am SFlügel 
Kapitelsaal mit Bildnissen der Äbtissinnen aus den letzten 
3 Jahrhunderten. An der SWEcke die Klosterdiele, mit spät- 
zyotischem . Brunnen in Nische (zinnenbekröntes rundes Türm- 
chen in ehernem Becken). — Im Vorhof der Klosteranlage frei- 
stehendes Gasthaus, 18. Jh. 
LÜNEBURG. Hannover. [D.] 
Michaelis-Klst. Gegr. um 950 durch Herzog Hermann Billung. 
Das Klst. blieb Grabstätte des billungischen und zahlreicher Her- 
zöge des welfischen und sächsischen Geschlechts. Neubau A.
	        
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