Lüneburg
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mester, — Traubensaal aus derselben Zeit. — Der lange
Trakt am Ochsenmarkt enthält in der Mitte den Bau von 1567.
In ihm die Eingangshalle zu den obengenannten Sälen und zur
Ratsstube. Ein Hauptdenkmal der nordischen Renss.De-
koration. Die Holzverkleidung der Wand und Decke 1564—67
von Gert Suttmeier, die überaus reichen. Türumrahmungen und
die Wangen der mittleren Schranken von Albert von Soest
1568—84. In den Wandschränken Geräte. aus Kirchen. — Das
Kämmereigebäude am Marienplatz. . Unten große Diele.
Tür zur Sültfmeisterstube mit 32 got. Maßwerkfüllungen in pro-
filierten Rahmenhölzern. In der großen Kommissionsstube
prachtvolle Holzvertäfelung 1584 von Warneke Burmester.
Kaufhaus (im Ma. „Heringshaus‘“ nach dem Hauptartikel des
Lüneburger Handels) Neubau 1741—45 von. Stadtbaumeister
Häseler. Langgestrecktes Reck. Einfache Backsteinarchitektur,
z. T. mit Sandsteingliedern.: Aufbau in 2 Geschossen und sehr
hohem Satteldach. Die verputzte Fassade ähnelt einer Kirchen-
fassade: 2gesch. dor. Pilasterordnung, große Voluten, über dem
gebrochenen Giebel Dachreiter. Vor dem Kaufhaus der Kran
von 1482, umgestaltet 1537, ein Meisterwerk der Zimmermanns-
unst,
Zeughaus („Klockenhus“, „Bussenhus“) 1482, Im Gr. Rek. von
13:40 m. 3 Geschosse mit niedrigen, stichbogigen Öffnungen,
in Balkenlage gesondert durch grün glasierte Plattenfriese. Im
hohen Dachraum 5 Böden für Korn und Mehl. unten .die
städtische Artillerie.
Schütting (Gesellschaftshaus), gegenüber dem Rathaus, 1466.
Ganz entstellt.
Kalandshaus (die Brüderschaft 1532 aufgelöst). 15. Jh. Gr. und
Aufbau im Typus des ma. Bürgerhauses, Auf der Rückseite
Reste des alten Giebels. Der Vordergiebel 1896 nach altem
Muster.
Gerlogenwohnungen. Eine Stiltung des Bürgermeisters Gerlog
(+ 1553) für die Stallbrüder, Ein Block von 9 aneinandergereihten
Häusern. Die Türen und die Stichbogenblenden des ÖOber-
geschosses von Taustäben eingerahmt, ebenso der die Geschosse
trennende geputzte Fries und die in den Zwickeln angebrachten
Wappenmedaillons.,
Die drei Mühlen, bez. 1576, 1597.
Abtswasserturm 1530,
Saline 18. Jh., wahrscheinlich von Sonnin.
Wohnhäuser, Die Mehrzahl der heute vorhandenen aus der
Blütezeit der Stadt im 15. und 16. Jh., viele an den Außenseiten
im 18. und 19. Jh. verändert, An den Hauptstraßen in Back-
stein, hier und da mit Sandsteinteilen, in Nebenstraße der Ober-
bau oft in Fachwerk. Entwicklung des Gr. nach der Tiefe. Die
stärkeren Wände in Füllmauerwerk mit % bis 1 Stein Verblen-
dung. Die got. Giebel geben die Mauer aufgelöst in Pflil. mit
ausfüllenden dünnen Nischenwänden. Der einfachste und wohl
älteste Typus läßt die Dreiecksseiten geradlinig, im An-