Magdeburg
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der Höherführung des Chores und dem Verzicht auf StrebepfIll.;
die jetzigen modern.
Bauabschnitt IV. Neuer Plan: Verbreiterung der Sschiffe
und, besonders eingreifend, die Beseitigung der Zwischenpfil. im
Msch., wodurch die Arkaden breiter und Löher wurden; eine weitere
Folge die Erhöhung des Querhauses und folgerichtig auch der
Außenmauern des (schon vollendeten) Chorhauses. Erleichterung
der Mauern durch Fensterblenden und Laufgang. Das Stabwerk
an den Querhausgiebeln unter Straßburger Einfluß. Vierungsturm
und Fortführung der OTürme aufgegeben. Im NKreuz 6teiliges
Gwb., im SKreuz 2 schmale Kreuzgwbb. Weihe des Qsch. vor
1266. Zu diesem Bauabschnitt gehört die Fig. des Baumeisters
am SW Vierungspfl., den eine alte aufgemalte Inschrift Bonensak
nennt. Das Qsch. war, bis auf die Gewölbe, vollendet, als die
in einer Urk. von 1274 beklagte große Bauunterbrechung eintrat.
Bauabschnitt V nach 1274. Gekennzeichnet durch aus-
gesprochen naturalistische Schmuckformen. Im Msch. 5 Doppel-
joche mit rck. Kreuzgewölben. In den Seitenschiffen, den ge-
planten 6teiligen Gwbb. entsprechend, in jedem Joch 2 Fenster
und Teilung der Kreuzgewölbe durch eine 5. Rippe. An den
ersten Pfil. im O noch rom. Kaptt. vom Bauabschnitt I. Das
WPortal mußte fallen, als man sich kurz vor 1306 entschloß, das
Lhs. um ein 5. Joch zu verlängern. Die Figg. der klugen und
törichten Jungfrauen sowie der Synagoge und Ecclesia wurden
in die Vorhalle des n Qsch. übergeführt. Über den Jochen der
Seitenschiffe je ein Giebel, hinter welchem ein gegen das Msch.
abgewalmtes Satteldach. 1363 das Langhaus nebst den 2 unteren
Geschossen der WSeite vollendet,
W Fassade. Trotz verschiedenzeitiger Ausführung dank der
guten Proportionen von ziemlich einheitlichem Charakter. Die
Türme beginnen mit fenster- und türlosem Erdgeschoß, : nur
durch breite Lisenen gegliedert; im 2. Geschoß blindes Fenster-
maßwerk; im 3., um 1500 aufgesetzt, wieder glatte Wand; im 4.
ein einziges Fenster von mäßiger Größe; Krönung durch ein
Achteck mit reicher behandelter, aber niedriger Pyramide, voll-
endet 1520. Demgegenüber wird die Mitte durch alle Stockwerke
mit Schmuck bevorzugt. Das den Dachfirst des Lhs. überragende
letzte Geschoß, mit Satteldach und Giebeln, ist eine alte nieder-
sächsische Überlieferung, Ein einziges, aber großes Portal. Es
ist ohne Plastik bis auf die Statue am Mittelpfosten. Die Maß-
werkgliederung des Tympanons geht auf. Reims zurück (nicht
notwendig direkt), der Wimperg vielleicht auf Rouen und das
offene Stabwerkgitter auf Straßburg; ebenso auf Straßburg
(Riß A) die Maßwerkmotive an den Strebepfll. Zeitlich stehen
sich also die Vollendung des Qsch. und der Beginn der Fassade
nahe. — Die Eingangshalle zwischen den Türmen von Erzb.
Ernst von Sachsen 1494 zu seiner Begräbnis-Kap. umgewandelt.
Anbauten.
Paradies am n Qsch. um 1330, Gr. quadr., nach den 3 frei-
liegenden Seiten in Doppeltüren geöffnet, über jeder ein steiler