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Münster
mit Hausteingliederung. Fassade auf geschweiftem Gr., runder
Zentralbau mit eingetieften Flachnischen. Pilaster und Sl. in
Stuckmarmor tragen ein breites Gesims, darüber Kuppel. Die
Dekoration in schwungvollen, nicht eben feinen Rok.-
Formen. Kuppelmalerei 1750 von Joh. Adam Schönf
aus‘ München. Hinter dem Hochaltar Gemälde (Marter des
hl. Clemens) vom Venezianer Piazetta. Die Stuckfigg. der
Nischen sämtlich überarbeitet, Reiche Kanzel in Stuck-
marmor. — Im Kein wichtige. Folge von 14 Bildern
aus dem Leben Jesu, Frühwerke des sog, Meisters von
Kappenberg, jetzt im Landesmuseum.
Dominikaner-K. S. Joseph. Erb. 1705—25 vom Artillerie-
general L. F. v. Korfjei. Ein schulmäßig tüchtiger Bau ohne
persönliche Note. Gwb.Basl. in 5 Achsen, die mittlere quer-
schiffartig erweitert, über der EEE Kuppel auf hohem
Tambour. Sonst Tonnengwb. mit Stichkappen. B3seit, Chor-
schluß mit anlehnenden Clockentümen. Unter dem Chor eine
Krypta (diente als Begräbnisstätte). Außen Backsteinrohbau,
nur die ziemlich aufwändige Fassade in Sandstein. Reicher
holzgeschnitzter Bar.Altar aus der Gau-K. zu Paderborn:
S. Georgen-Kommende (Deutschordenskommende, aufgehoben
1809, jetzt Proviantamt). Erb. 1444. Unsymmetr. 2sch. Hllk.,
das Hauptsch. als Chor fortgesetzt.
Lamberti-K. Abgesehen vom Turme und Dach einheitlicher
Neubau vom E. 14. Jh. bis M. 15. Jh. Der westfälische Hallen-
typus auf seiner letzten Entwicklungsstufe. Chor in 2 geraden
Jochen und */9Schluß. Lhs. 8 Sch, und 4 J. Erstrebt wurde ein
AÄußerstes an durchsichtiger Raumgestaltung, daher die Joch-
weiten wieder größer als in Liebfrauen, Die Pfll (teils glatt
rund, teils gebündelt) 13,4 m h., 1,2 m stark, ihre Kaptt.. mit
Laubkränzen geschmückt. Die Netzgwbb. auffallend reizlos.
Das Äußere reich dekoriert. Das Maßwerk gehört zum bezeich-
nendsten und geschmackvollsten der SpGotik. Charakteristisch
für die Zeit das SPortal; darüber Stammbaum Christi. —
WTurm -E. 19. Jh. — In der Ausstattung wenig Altes. Die
Apostelfigg. im Chor von Joh. Kroeß. Am n Turm-
pfeiler eine spgot. Kreuzigungsgruppe von c, 1536.
An der n Sseh.Wand gute Bar.Figg. der 3 Erzengel.
Liebfrauen-K. (sog. Überwasser-K.). Erster Bau gew. 1040. Der
bestehende als einheitlicher Neubau 1340—46, Hllk. ohne Qsch.,
Chor 1-3, vortretender WTurm reich gegliedert. — Lhs.
35,5 m L1., geteilt in 6 Achsen; Msch. 10,7 m br., 16,5 m h. Die
Liebfrauen-K. bringt die Wandlung, die der Typus der Hllk. vom
13. zum 14. Jh. durchgemacht hat, charakteristisch und schön
zum Ausdruck. Zu den äußeren Kennzeichen gehört der Weg-
fall des Qsch. und das engere Zusammenrücken der Pfll., so daß
die Gwbb. des Msch. schmal rck., die der Sschiffe quadr. werden.
Die Höhenentwicklung noch maßvoll, wesentlich verschieden
von den in der Wiesen-K. zu Soest zum Durchbruch kommenden
Tendenzen. Die Pfll. schon sehr schlank, rund mit 4 Diensten.