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Paderborn
Gau-K. (ehem. Dompfarr-K.), Baunachrichten fehlen; die Einzel-
formen, die zu näherer Zeitbestimmung führen könnten, sind
großenteils entstellt; die Konstruktion spricht für etwa letztes
Viertel 12. Jh. — Kreuzf, Gwb.Basl. des gebundenen Systems,
Der quadr. Chor ohne Apsis. Im Lhs. 2 Doppeljoche. Die Massig-
keit der Hochwände und der Stützen (die Zwischenpflil. vertieft
rck.) erklärt sich aus der abnormen Stellung des Turmes über
dem 1. Lhs.Joch. Hängekuppeln, ähnlich denen der Dortmunder
Marien-K. Das n Ssch. in jüngerer Zeit erhöht, die Gwbb. des
s ursp.? Die ganze Erscheinung höchst ungelenk, Außen Bruch-
steinbau ohne jegliche Flächengliederung. Fenster und Gesimse
neu. Merkwürdig der über dem WJoch aus dem Dach sofort
8eckig herauswachsende Turm mit gekuppelten Fenstern in
2 Geschossen (stark rest. wie die ganze K.). Vorhalle mit Bar.-
Fassade 18. Jh.
Benedikt.-Klst.-K. Abdinghof. Gegr. 1016, gew. 1031. Beschädi-
gung im Stadtbrande 1058. Erneuerung unter B. Poppo (1078
bis 1083). Im 19. Jh. Magazin. Neuerdings rest. und als ev. K.
eingerichtet. — Basl.ı von ansehnlichen Abmessungen bei ein-
fachster Planbildung. Kein Qsch., keine Apsiden. Der quadr.
Chor ‚schließt unmittelbar an das Msch. Lichte Maße des Lhs.:
23,5 : 36, Msch. 11.2 br., 13,5 h., Teilung in 9 Arkk. Der WBau,
bestehend aus 2 Flankentürmen und einer nach innen geöffneten
Vorhalle, ist erheblich schmäler als die Schiffe; er gehört offen-
bar zu einem älteren Plan kleineren Maßstabes. Also nur das
WWerk (Unterbau) aus der Zeit Meinwerks; alles übrize jünger,
mit der Weihe 1078 gut vereinbar; noch jünger, vielleicht nach
dem zu 1165 gemeldeten Brande, die auf plumpe Vorlagen ge-
setzten Gwbb. In neuester Zeit wurden sie, nachdem die Mauern
sich von ihnen abgelöst hatten und stark ausgewichen waren,
im Mech. entfernt und die ursp. Flachdecke hergestellt. Das
breitbrüstige Raumbild bezeichnend für die altniedersächsische
Art. (vor dem Eindringen der Hirsauer Schule). Die Fenster
wohl durchweg neu. Die doppeltürmige Fassade wurde schon
im 12. Jh. verändert. Die Vermutung, daß sie ursp. einen
apsidialen Chor besaß, ist wahrscheinlich, wenn auch nicht ge-
sichert. Zu dieser Annahme paßt die Lage des großen Portals
am ’s Ssch. — Krypta. Nach W durchbricht sie die Linie, die
im Hochbau durch den Chorbg. bezeichnet wird und hier unten
durch breite Pfl.Vorsprünge kenntlich ist, und setzt sich in kur-
zen schmalen Gängen entlang der Fundamente des Mech. fort.
Die Gwbb. sind parallele Tonnen mit Stichkappen, die Stützen
in ungeregeltem Wechsel einfache 4eck. Pfll. und solche, die aus
4 81l. gebündelt einen 4paßförmigen Gr. ergeben. An Kaptt. und
Kämpferprofilen eine Musterkarte verschiedener, auch ver-
schiedenzeitiger Formen. Die Anlage im ganzen der Zeit Mein-
werks zuzuschreiben (Nordhoff), scheint schon wegen der Maß-
verhältnisse, die zu denen des WBaues nicht passen, untunlich;
ich vermute Umbau um 1080 mit Benutzung einzelner Werk-
stücke von 1028,