Paderborn
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Busdorf-K. (ehem. Stifts-K.). Gründung B. Meinwerks 10383.
OPartie und WTurm im Unterbau rom., Lhs. got. Der quadr.,
mit rundbg. Gratgwb. gedeckte Chor ist nach 0 spätestgot. er-
weitert. Gegen W führt ein tonnengewölbter Durchgang ins
Lhs. Dieser Durchgang wird von 2 runden rom. Türmen (der
s im oberen Teil zerstört) flankiert. Sie könnten noch mein-
werkisch sein. Jünger, 12. Jh., der die Türme verbindende
Querbau mit ns Satteldach und 4teil. Schallöffnung; an den Tei-
lungssäulchen gespaltene Würfelkaptt. Das Lhs. schließt sich
der durch den Chorbg. gegebenen Kämpferhöhe an. 3joch. Hllk.
Die Gwbb. des’ Msch. grätig auf quadr. Gr. und zwischen breiten
eckigen Gurten. Starker deck. WTurm, bis ins 2. Geschoß rom,
das 3. und die 4 Giebel spgot. (zur 3türmigen Anlage vgl.
Freckenhorst). — 2 Flügel des rom. Kreuzgangs erhalten; Grup-
pen von je 3 Bg.Öffnungen auf Säulchen mit Blätterkapt., ge-
sondert durch breite Pfll. und zusammengefaßt von einem
Blendbg.; Stichkappengwb. — Ausstattung: Spgot. Tauf-
stein, 8Seckig, Maßwerkfüllungen; vor andern gleichartigen
dadurch von Interesse, daß der hölzerne Deckel in Dachform er-
halten ist; seine Stilform älter. Spgot. Sakramentshäus-
chen, Fialenaufbau. Am NWPortal 3 nicht üble Stand{fi gE.,
1. H, 15, Jh.; z. T. verstümmelt, Kopf des Christkinds neu.
Epitaphe 1497, 1528. Tafel mit Kreuzigung, E. 15. Jh,,
gering. Schöner 7armiger frgot. Standleuchter.
Bischofsstab und Reliquienkopf frgot. Mon-
stranz und Rauchfaß spgot.
Jesuiten-K. S, Franz Xaver. Erb. 1682 ff, vom Laienbruder Ant.
Hülse (vgl. Coesfeld und Siegen), Vorher hatte Petrini (vgl.
Würzburg) Pläne eingereicht. Die bedeutendste norddeutsche
Jesuiten-K. nächst der Kölner und dieser trotz des langen Zeit-
abstandes in der Anlage nahe verwandt, die Konstruktion noch
immer gotisierend, in den Formen mehr bar. als beim Urbild. —
ösch.-Basl. mit Emporen, das Msch. setzt sich als Chor fort, ohne
Unterbrechung durch einen Triumphbg., Schluß gerade. Auf das
Lhs, fallen 6 J., auf den Chor 83 J., spitzbg. Kreuzgwbb. auf tos-
kan. SIL., gegen deren Schafte die Emporen kämpferlos anstoßen,
ein Umgang enthält die Sakristeien. Treppenaufgänge zu den
Emporen in 4 an den Ecken des Lhs. stehenden Türmen. Die
Gwbb. in spitzbg. Kreuzrippen, Arkk. .rundbg., ebenso die
Fenster; sie haben Maßwerk. Der räumliche Rhythmus ist groß-
artig, die Beleuchtung wirkungsvoll abgestuft. — Im Mobiliar
großer und gediegener Pomp. Der Hochaltar 1694 vom
Bruder Lampen; die ganze hohe Schlußwand füllend, dürfte er
der größte in NDeutschland sein; Aufbau in 2 Geschossen und
Attika, jederseits 3 gewundene und beblümte SIl., die breit-
spurigen Kolossalfigg. der Evangelisten von Joh. Mauritz Grö-
ninger; garstige moderne Vergoldung. Sehr gute und gefällige
Arbeiten sind die zahlreichen Beichtstühle , die sich mit
einer ringsumlaufenden Wandvertäfelung verbinden; auch die
Windfänge der Portale sind in dieses System hineingezogen