Bonn
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durch. Ark. rundbg, 5teiliges rundbg. Triforium auf eleganten
Pfl.- und Sl.Gruppen. Der Fenstergaden wiederum von einem
Laufgang durchbrochen. Durch diese doppelte Aushöhlung wird
der an sich starke Mauerquerschnitt im Gewicht erheblich er-
leichtert. Die Oberfenster zu je 5 pyramidal gruppiert. Kreuz-
rippen mit Birnstabprofil, Quer- und Schildgurten spitzbg., mit
Rundstäben gesäumt. Widerlagerung durch offene Strebebgg.
(neben denen zu Zülpich und S. Gereon in Köln die ältesten auf
deutschem Boden); interessant der Übergang vom Strebepfl. zum
Bg. mit erstem Ansatz zu Fialenbildung. Im übrigen trägt die
Außenarchitektur des Lhs. das Gepräge des Übergangsstils, reich,
aber mit unausgeglichenen Kontrasten, besonders zwischen den
breiten Fächerfenstern der Sschiffe und der die Oberfenster (an
sich glücklich im Motiv) umschließenden schlanken spitzbg. Ar-
katur. Die von Schachbrett- und Schuppenmustern durch-
zogenen Gesimse haben ein sehr reiches Profil und ruhen auf
Konsolen. Der Meister des Bonner Lhs. hat außer nordfranzösi-
schen wahrscheinlich auch normannische Bauten gekannt. —
Der WChor %rd., die rck, Ummauerung um 1200. Von der
WFront alt die 3 oberen Fenster, alles übrige neu. Die vielleicht
nur die Apsis füllende, jedenfalls kleine Krypta zugeschüttet. Im
Innern die apsidiale Wand mit einer Arkatur des 13. Jh. ver-
blendet, — Türme. Das wPaar aus 11. Jh. erhalten, mit
falschen modernen Krönungen. Das o Paar, aus 12. Jh., sie legen
sich seitlich an das Chorende, so daß sie den OGiebel und die
nach der vollen Br. des Chors abgemessene Apsis zwischen sich
einschließen. Die Zwerggalerie setzt das Vorbild von Schwarz-
rheindorf als vorhanden voraus. Die 3gesch. Blendengliederung
der Apsis setzt sich in die Türme fort; diese haben dann noch
4 Freigeschosse. Das Ganze der Gruppe nach S. Gereon in Köln,
Eigentümlich der hohe 8eck. Vierungs-Turm. Seine 8 Giebel
irugen ursp. eine 16seitig gefältelte niedrige Haube (Stadtsiegel
und Münzen). Die jetzige hohe Pyramide zuerst auf Ansicht des
16. Jh. Erneuert 1689. — Krypta. Auf einem römischen Be-
gräbnisplatz. Im Boden 4 Steinsärge. Kreuzgwb. in 3 Sch. und
9 J. Im ältesten w Teil 3 Paar Pfll., weiterhin SI.
Ausstattung. Am Eingang in den Chor Bar.Empore. An
den Treppen steinerne Chorstuhlabschlüsse des 13. Jh., Engel
und Teufel Namen (der andächtigen und der lässigen Chor-
herren) aufschreibend. Brüstung und Gitter an Stelle des
1735 abgebrochenen Lettners. Marmorne Altäre des 17. und
18. Jh., auf einem großen Relief die Geburt Christi 1622.
Sakramentshäuschen 1619. Kanzel gut rok. Orgel-
bau um 1780 von Peter Kemper aus Poppelsdorf. Bronze-
statue der hl. Helena M. 17. Jh. in Rom gegossen. — Grab-
denkmäler. Bildnisplatte des Erzb. Engelbert II. + 1275,
ausgeführt gegen 1400. Tumba des Erzb. Ruprecht v. d. Pfalz
7 1480, am Gewände Blenden mit Wappen, die liegende Rundfig.,
recht tüchtig. Mehrere Grab- und Gedächtnistafeln epigraphisch
bmkw. — In die neuen Wandgemälde sind einige alte auf-
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