Bonn
4 Freistützen sind unverjüngte Sl. mit feingegliederten Schaft-
ringen; Basen mit weichen Eckblättern; an den Kaptt. lassen die
vom Halsring aufsteigenden Blätter schon viel von der Kelch-
Ääche frei; Deckplatten 8seitig. Die Wandstützen, aus 3 Diensten
lose gebündelt, sind in Höhe der Ringteilung der Hauptsll. auf
Konsolen gestellt. Die Gwbb. von mäßiger Busung, die Rippen
rund profiliert, die Spitzbg.Linie außer an den Quergurten der
Sschiffe nicht vertreten. Fenster 4paßförmig. Die Hauptabsicht
des Künstlers ist, mit wesentlich noch rom. scheinenden Formen
doch einen ganz neuen Eindruck von anmutiger Leichtigkeit
hervorzurufen, Ein Blick auf das nahe Schwarzrheindorf belehrt
unmittelbar über die Verwandlung des Geschmacks. Alter Boden-
belag aus roten und grauen Ziegeln mit weißen Sternen, in der
Mitte das Ordenskreuz. — Die hervorragend schönen und stil-
geschichtlich wichtigen Deckengemälde um 1300 nur in Nach-
zeichnungen erhalten (publ. von E, aus’m Weerth).
[Martins-K. Rom. Taufkirche 1. H. 11. Jh., vor dem OChor des
Münsters gelegen, 1812 auf Abbruch verkauft. Rundbau mit Um-
gang. Der überhöhte Mittelraum auf abwechselnd gekuppelten
und einfachen Würfelknaufsll. Taufbecken aus Basaltlava im
Keller des Belderbuscher Hofs.]
Sog. Helena-Kap., 1sch. rom, Haus-Kap. von einem Kanoniker-
hause des 12. Jh. (hinter dem Gebäude des Schaafhausenschen
Bankvereins).
Ehem. Minoriten-K. und Kist, 1275—1317, Gwb.Basl. von 6 J.,
quadr. in den Sschiffen, schmal-rek. im Msch. Im Chor 2 Längs-
joche als Fortsetzung des Msch. und regelmäßiger 5/3 Schluß, seit-
lich n Kap., s Sakristei. Die Ausführung in 3 Abschnitten: 1. Chor
und Lhs. bis zum zweiten Pfl.Paar, 9%. die folgenden 3 Joche,
3. WJoche und Fassade, Rundpfl. mit 4 Diensten, glatte Kelch-
kaptt. An den Wänden der Sschiffe Pfl. Vorlagen durch spitze
Blendbg. verbunden, kein äußeres Strebesystem. Fenster 3teilig,
Maßwerkmotiv Vierpaß mit 2 Dreipässen. WFassade durch
schrägen Anschnitt einer Straße verengt, es kommt nur der durch
stark vorspringende Strebepfll, herausgehobene Mittelteil in Be-
tracht; das hohe Fenster ist mit dem 2teiligen, wagerecht ge-
schlossenen Portal in der Weise verschmolzen, daß das Gewände
des ersteren bis zur Erde hinabreicht. — Im Chor 2teil. Bg.Nische
mit klassischem Maßwerk, linke Hälfte Piscina, rechte Reposi-
torium für hl. Öle. Der treffliche Hochaltar von 1651 wurde 1898
durch einen neugot. ersetzt; das beiseite gestellte Altarblatt
ein Hauptwerk des kurf. Hofmalers Jos. Spilberg (1619—90). In
die n Kap. verbannt der Antoniusaltar ‚ reiches Marmor-
werk des Mainzer Hofbildhauers Schrantz von 1758. Orgel-
prospekt aus 1. H. 18, Jh., desgl. die Kan z e1 (Schalldeckel
beiseite gestellt). Wandmalereien des 14. Jh. bei der neuen
Dekorierung schonungslos überstrichen.
Kreuzgang. Reines Quadrat. O- und SFlügel aus der ersten
Bauzeit, flachgedeckt, 1890 mit eisernen Trägern rest., einfache
3teil. Fenster.