Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

Braunschweig 
— 70 
— 1595 Güldenstr. 24. — 1641 Sonnenstr. 8. — 1643 Kuhetr. 15, 
15achsig. 
In 2. H. 17. Jh. trat Verkümmerung ein, da der Geschmack der 
reicheren Bauherren sich ausschließlicher dem Steinbau zu- 
wendete, 
Steinhäuser., Massive Fronten werden von 1500 ab häufiger. 
Ein ansehnliches, ringsum massives Vorderhaus Fallersleben- 
straße 8, Giebelwand an der Nebenstraße 1471, das Ganze über- 
arbeitet 1523, got. Tor mit Sitznischen unter Maßwerk- 
baldachinen, an den Fenstern Vorhangbg., große Däle. — Tur- 
nierstr. 6 massives Vorderhaus, an den rck. Fenstern Eierstab- 
ainfassung, großer Zsch. gewölbter Keller, 2 schöne Höfe mit 
Fachwerkhäusern. — Eckhaus Reichenstr. 1, Tor mit Sitznischen, 
Vorhangbgg. 
Ausgebildete Renss.Fassaden treten spät auf: Reichenstr. 32 
a. 1589. Südklint 15 a. 1591. — Zahlreich die Mischbauten mit 2 
massiven Geschossen und Obergeschoß in Fachwerk: Beispiele 
Eiermarkt 6 a. 1546; Breitestr. 15 a. 1593; Gördelinger Str. 43 
a, 1584, Fachwerkgeschoß 30achsig; Ecke Hagenmarkt 20 c. a. 
1600; Wilhelmstr. 95 a. 1619; besonders reich Reichenstr. 3 
a. 1629. Brauerei Steger Bäckerklint 4 nach 1630, sehr groß und 
stattlich, im Obergeschoß 19 Spann. — Sehr oft tritt im 17. Jh. 
der Fall ein, daß älteren Fachwerkhäusern eine steinerne Erd- 
geschoßwand untergeschoben wird, z. B. Wendenstr. 1, 2, 6. 
Das 18. Jh. bewegt sich in einem antikisierend gedämpften Bar. 
Tonangebend war Hermann Korb (1656—1785): Breitestr. 9 
a. 1703, Front in den 3 Ordnungen, die Risalite mit vasengekrön- 
ten Giebeln, Treppenhaus im alten Zustand erhalten; Auguststr. 6 
a. 1720, später verlängert; Hagenmarkt 13 nach 1715 für den 
Minister v. Schleinitz, namentlich die Gartenfassade und einige 
Innenräume beachtenswert, die Autorschaft Korbs nicht sicher. 
— Von Gg. Chr. Sturm (+ 1763) Breite Str. 1; ähnlichen Charakters 
Gördelinger Str. 7 und 48 und Bohlweg 51. — Beispiele von Fach- 
werkhäusern Eiermarkt 5 a. 1765, ebenda 1 a. 1777. 
Gut vertreten ist der frühe Klassizismus. Von Chr. W. Fleischer 
(T 1787) das Kammergebäude an der Martini-K. 1764, Eiermarkt 7 
a. 1779. Von K. W. v. Gebhardi (+ 1809) die jetzige Paketpost 
Kattrepeln 22 a. 1784. Von Chr. G. Langwagen (+ 1805) Damm 16 
a, 1786 (Brünings Saalbau), Augustplatz 1, Breitestr. 19 u. a. m. 
Von dem Berliner D. Gilly das Viewegsche Haus Vor der Burg 18, 
a. 1802. Das Haus gegenüber von H. L. Rothermund. ; 
BRAUWEILER. Rheinpr. Kr. Köln. . 
Benedikt.-Klst.-K. Gegr. 1024. Monumentalbau beg. 1048. Um- 
bauten und Erweiterungen ergeben eine sehr verwickelte Bau- 
geschichte. Am bestehenden Bau lassen.sich in der Hauptsache 
4 Arbeitsperioden bis 1226 unterscheiden: Lhs. 1048—61, WBau 
nach 1061 langsam weitergeführt, erster gewölbemäßiger Umbau 
nach M. 12. Jh., völlige Erneuerung der OTeile 1200—1226, — 
Die K. des 11. Jh. war eine querschifflose Basl. von 6 Arkaden, 
im O mit 3 parallelen Apsiden, die Längenausdehnung wenig ge-
	        
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