Bremen
jachinen bekrönt; an den Schmalseiten im Oberstock Standbilder
des Petrus und nicht genau zu bestimmender Weisen oder Pro-
pheten. Die an der NSeite ehemals vorhandenen 4 Figg. ver-
joren. Über den Fenstern eine Reihe von kreisrd. Blenden mit
Wappen. Zinnenkranz, großes Walmdach ohne Giebel, ursp.
mit Ziegeln, später mit Metall bedeckt. « Im Innern des Erd-
geschosses Halle, durch 2 Reihen von je zehn 8eck. Eichenpfosten
in 3 Schiffe mit Balkendecke geteilt. An der NSeite 11 Stich-
bogenblenden. Ehemals zu Verkaufsständen und verschiedenen
andern Zwecken benutzt. Im Oberstock isch. Saal mit Balken-
decke. An der OSeite stand das reichgeschnitzte Ratsgestühl
(Teile davon im Gewerbemuseum). Die Wendeltreppe in der
SWEcke, welche die beiden Säle miteinander verbindet, ist ein
späterer Einbau. Der Keller 3sch. mit 11 Gwb.Jochen auf Sand-
steinpfll. als Weinlager benutzt, ursp. durch eine Treppe von der
unteren Rathaushalle zugänglich, später durch ein kleines
Portal an der WSeite rechts vom Haupteingange.
Von diesem Bau erhalten: die Schmalseiten bis auf Veränderun-
gen der unteren Fenster und die oberen Wandabschlüsse, ferner
teilweise das nw Ecktürmchen, Teile des zur Freitreppe an der
NSeite gehörigen Portals zum oberen Saale, die Backsteinmauern
der SSeite sowie die Standbilder der Schmalseiten und der
SSeite, welche hier bei dem Umbau des 17. Jh. nach den Außen-
seiten hin verschoben wurden. 2. Von den Umbauten des 16. Jh.
(seitlicher Anbau zwischen Rathaus und erzbischöfl. Palast,
durchgreifende Veränderungen der NSeite, Anbau einer Laube
rechts neben dem WPortal) nur erhalten: das erneuerte Fenster
links vom WPortal, datiert 1551, und 2 Portale, die aus dem
oberen Saal in den n Anbau führten, das eine derselben 1550
datiert, das andere 1577 datiert, vom Herzog Julius von Braun-
schweig gestiftet, aus Marmor und Alabaster mit Justitia im
Giebelfelde; ferner 2 große Wandmalereien an der NSeite des
oberen Saals, Kaiser Karl und Willehad als Beschützer des
Brem. Doms, und Urteil Salomonis. Beide 1532 datiert und
später wiederholt übermalt. 3. Umbau in deutscher Hochrenss.
1609—14 unter niederl. Einflüssen und unter Mitwirkung nieder].
Baukünstler (Jeronimus van der Elste), durch den Steinhändler
und Bildhauer Lüder v. Bentheim. Namentlich die s Langseite
umgestaltet, die Arkadenreihe mit ihren Pfll. in 11 auf SU.
ruhende Rundbgg. verwandelt; der Wehrgang darüber in eine
reich ornamentierte Balustrade. Statt der kleinen Laube ein
zyroßes Mittelrisalit von 3 Achsen. Die Ecktürmchen an der
Fassade durch halbrd. Auskragungen ersetzt und mit Krieger-
figuren bekrönt. Das Hauptgesims an allen Seiten mit einem
reliefgeschmückten Fries erneuert. Dachbalustrade nach Vor-
bild des Leidener Rathauses. Über dem Mittelrisalit ein Haupt-
giebel mit 5 Geschossen, daneben 3 kleinere Seitengiebel; alle
unter Benutzung niederl. Motive. Die Fenster, von denen auf
jeder Seite des Risalits 4 übrig bleiben, abwechselnd mit 3eck.
und halbrd. Giebeln bekrönt. Material: an allen Teilen Obern-