Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Brühl 
BROCHTERBECK, Westfalen Kr. Tecklenburg. 
Dorf-K. WTurm und 2joch. Lhs. rom., angefügt spgot. 5/s Chor. 
Statuetten der 4 KEvangelisten, Stein, von Gerhard 
Gröninger. 
BROICH. Rheinpr. Kr. Mülheim a. d.R. 
Schloß. Eine der größten Burganlagen am Niederrhein, be- 
herrscht es den ganzen Bergrücken Mülheim gegenüber an der 
linken Seite der Ruhr. Der älteste Teil das Hochschloß der 
Herren v. Broich, 12. Jh. Die überaus starke Ringmauer bildet 
ein dem Kreise sich näherndes unregelmäßiges Polygon; von 
dem frei in der Mitte stehenden runden Bergfried nur die Funda- 
mente erhalten; ein zweiter großer Turm, 4eckig, stand am Tor- 
bau; an den letzteren ist eine moderne Villa angebaut. Die 
Schildmauer besitzt mit Tonnen eingewölbte kasemattenartige 
Gelasse. Auf der Mauer Laufgang mit steinerner Brüstung. Der 
zweiten Bauperiode, um 1400, als die Herren v. Hohenlimburg 
Besitzer waren, gehört der außerhalb des alten Berings auf- 
geführte Palas, ein schmaler Langbau; die mächtigen Gwbb. des 
Untergeschosses erhalten. Aus der dritten Bauperiode unter 
dem Grafen Wilh. Wirich v. Dhaun (1623—1682) die Ummauerung 
des ausgedehnten Vorhofs. 
BRÜGGEN. RB Düsseldorf Kr. Kempen. 
Pfarr-K. 1754, Umbau einer got. Anlage. — Ausstattung 
rok., gut, besonders das Chorgestühl und die Orgel (Inschr. 1757). 
Kreuzgruppe 17. Jh. 
Schloß z. T. Ruine, Die ansehnliche Hochburg um 1264, Ver- 
änderungen im 15. Jh. 
BRÜHL. Rheinpr. Kr. Köln. [D.] 
Pfarr-K. Schlichter got. Backsteinbau, 1885 erweitert. Auf den 
2 Seitenaltären Gemälde eines kölnischen Meisters um 1500. — 
Hölzerne Reliquientruhe mit Satteldach, die Wände bemalt mit 
Szenen aus der Legende der hhl. Gereon und Ursula, kölnisch 
um 1500. Reliquienbüsten der hhl. Ewald und Mauritius. Kanzel 
2. H. 18. Jh. Marmorepitaph des J. B. v. Roll + 1733. Renss.- 
Kelch um 1600, reich und delikat. 
Franziskaner-K. 1491. 1sch. got. Bau, barockisiert. Der an- 
genehme, bloß 1seitig beleuchtete Raum gibt in Verbindung mit 
dem reichen Mobiliar ein schönes Bild. Der als Ziborium be- 
handelte Hochaltar 1745 nach Zeichnung von Balthasar 
Neumann, Ein besonders feines Stück, Eichenholz mit Gold, die 
Kanzel von 1757. — Die einfachen Klostergebäude 1713—18. 
Schloß. Die erzbischöfl, Burg des 13. Jh., mit Aufwand rest. um 
1570, wurde 1689 in die Luft gesprengt und dann geschleift. Ein 
Neubau 1715 von Kurf. Joseph Clemens geplant (Korrespondenz 
mit Robert de Cotte), wirklich begonnen unter Clemens August 
1725, im Rohbau voll. 1728, Ausbau und Dekoration bis 1734. 
Leitender Archt. Joh. Conrad Schlaun. Direkte Benutzung fran- 
zösischer Entwürfe nicht wahrscheinlich. Die von Schlaun noch 
im Sinne des italisierenden Bar. gegebene Detaillierung der 
Fassaden nach seiner Entlassung (1728) vom Münchener Hof- 
Dehio. Handbuch. Y.Ba.
	        
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