Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Vorwort. 
Von den zahlreichen und oft trefflichen Lehrbüchern und Re- 
petitorien unserer deutschen chemischen Litteratur unterscheidet sich 
unser Werkchen durch den stark hervortretenden methodisch be- 
lehrenden Zug und die hierdurch bedingte breite und leichtver- 
ständliche Schreibweise , sowie eine zweckentsprechende Auswahl 
des Stoffes, 
Es dürfte deshalb im Unterricht wie beim Selbststudium seinen 
Zweck erfüllen, eine „Einleitung in die Chemie“ zu sein, sei es 
als Grundlage für ein weiter gehendes Fachstudium, sei es, um 
auch dem unserer Wissenschaft ferner Stehenden einen Begriff von 
dem Geiste der heutigen Chemie zu geben. 
Tübingen, Mai 1887. 
Karl Seubert. 
Aus dem Vorwort der Original-Ausgabe. 
Bei Anlage dieses Buches war ich bestrebt, den Standpunkt 
festzuhalten , dass dasselbe für Anfänger im Studium der Chemie 
bestimmt ist. Statt möglichst viele Einzelheiten zu bringen, welche 
das Gedächtnis des Lernenden nur überbürden könnten, habe ich 
mich auf eine geringere Stoffmenge beschränkt, als sonst wohl 
im chemischen Elementarunterricht üblich ist; doch war ich sorg- 
fältig bemüht, diejenigen Körper und Erscheinungen auszuwählen, 
welche am geeignetsten erschienen, einen Einblick in das Wesen 
der chemischen Vorgänge zu gewähren. In der Regel lässt man 
dem Verstande des Schülers nicht die Zeit, bei einem Gegenstande 
zu verweilen und mit demselben wirklich bekannt zu werden, son- 
dern er wird immer weiter gejagt und endlich, in dem Bestreben, 
alles Dargebotene zu erfassen, verwirrt. Ich kann nicht umhin, 
zu glauben, dass es weit besser ist, einen beschränkteren Stoff 
eingehender zu behandeln, vorausgesetzt, dass die Auswahl des- 
selben sorgfältig getroffen ist. 
Man macht unseren chemischen Elementarbüchern häufig den 
Vorwurf, dass sie nicht wissenschaftlich sind, das heisst, dass nicht. 
genug Nachdruck auf die zwischen den besprochenen Erscheinungen 
bestehenden Beziehungen gelegt wird, — dass die Behandlungs- 
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