150 Darstellung des Stickstoffs.
die nötigen Ablesungen gemacht werden, Es wird sich zeigen, dass
das Volum der Luft zwar erheblich abgenommen hat, aber dass doch
noch ungefähr vier Fünftel der ursprünglich in die Röhre eingefüllten
Luft darin enthalten sind. Hat’ man sehr sorgfältig gearbeitet, so
wird sich das zurückgebliebene Gasvolum zu dem anfänglich vorhan-
denen wie 79: 100 verhalten. Mit anderen Worten: von je 100 cc
angewandter Luft werden 21cc durch den Phosphor absorbiert und
79 cc nicht. Das absorbierte Gas ist Sauerstoff, identisch mit dem
aus dem roten Quecksilberoxyde, Braunstein oder Kaliumchlorat be-
reiteten. Das zurückgebliebene Gas hat. keine chemischen Eigen-
schaften mit Sauerstoff gemeinsam. Man nimmt die Röhre aus dem
Wasser, nachdem man ihre Mündung mit dem Daumen oder sonst
passend verschlossen hat, um das Entweichen des Inhalts zu ver-
hüten. In die nach oben gekehrte Mündung führt man einen bren-
nenden Holzspan ein: derselbe verlöscht sofort. Das übrig gebliebene
Gas vermag also die Verbrennuug nicht zu unterhalten und kann
deshalb kein Sauerstoff sein.
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Stickstoff. Der soeben ausgeführte Versuch zeigt uns
daher, dass die atmosphärische Luft aus rund 21 Prozenten
Sauerstoff und 79 Prozenten eines Gases besteht, welches die
Verbrennung nicht zu unterhalten vermag. Dieser zweite
Bestandteil der Luft ist der Stickstoff.
Darstellung. Jeder Körper, der den Sauerstoff zu ab-
sorbieren vermag, kann zur Abscheidung des Stickstoffs aus
der Luft dienen. Um aber die Verunreinigung des. Stickstoffs.
mit anderen Substanzen zu vermeiden, wählt man hierzu einen
Körper, der bei der Verbrennung kein gasförmiges Produkt
liefert. Metallisches Kupfer ist hierfür sehr geeignet und
wird häufig angewendet. Lässt man einen Strom von Luft
über das zum Glühen erhitzte Metall gehen, so verbindet sich
der Sauerstoff mit dem Kupfer unter Bildung des festen Ku-
pferoxydes, CuO, und der Stickstoff bleibt übrig. Der ein-
fachste Weg zur Darstellung kleiner Mengen von Stickstoff
besteht im Verbrennen von etwas Phosphor in einer mit Luft
vefüllten und durch Wasser abgesperrten Glasglocke.
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