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Eigenschaften der Salpetersäure.
Unter gewissen Bedingungen kann diese reduzierende
Wirkung selbst zur Bildung von Ammoniak, NHz;, führen.
Da das Stickstoffdioxyd ein gefärbtes Gas ist und sich
bei Einwirkung von Salpetersäure auf Metalle an der Luft
immer in einiger Menge bildet, so lässt sich das Auftreten
der rotbraunen Dämpfe in den vorstehenden Versuchen mit
Salpetersäure leicht verstehen.
Versuch 79. Man löst einige Schnitzel Kupferblech in roher,
mit etwa ihrem halben Volum Wasser verdünnter Salpetersäure auf,
Die Operation muss in einer geräumigen Flasche und an einem. gut
ziehenden Orte ausgeführt werden. Wenn alles Kupfer verschwunden
ist, giesst man die blaue Lösung in eine Abdampfschale und ver-
dampft zur Kristallisation. Die _so erhaltene Substanz vergleicht man
mit Kupfernitrat. Proben von: beiden werden trocken erhitzt. Kleine
Mengen werden mit Schwefelsäure behandelt. (Scheinen beide Körper
identisch zu sein?)
Versuch 80. Man erhitzt Proben von Kaliumnitrat, Natrium-
nitrat, Bleinitrat und anderen zur Verfügung stehenden Nitraten
Alle werden unter Abgabe von Sauerstoff zersetzt, letzterer in einigen
Fällen gemischt mit Oxyden des Stickstoffs, unter denen sich das
Stickstoffdioxyd durch seine Farbe verrät.
Allgemeine Eigenschaften der Salze der Salpetersäure.
Alle Salze der Salpetersäure werden durch _ Erhitzen zersetzt
und_alle sind in Wasser löslich.
Versuch 81. Man prüft die im letzten Versuche ‚angewen-
deten. Nitrate auf ihre Löslichkeit in Wasser.
Bildung von Ammoniak durch Reduktion der Sal-
petersäure. Die Bildung von Ammoniak durch Reduktion
der Salpetersäure lässt sich durch folgenden Versuch darthun.
Versuch 82. In einem geräumigen Reagenzglase behandelt
man einige Stücke gekörntes Zink mit. verdünnter Schwefelsäure.
(Was wird dabei entwickelt? Man überzeuge sich davon.) Nun fügt
man tropfenweise verdünnte Salpetersäure zu, worauf die Wasser-
stoff-Entwickelung aufhört. Man giesst die Lösung in eine Porzellan-
schale und verdampft. zur Trockene. Den Rückstand bringt man in