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Anhydride.
tickstofftrioxyd oder Salpetrigsäure-Anhydrid, N2O3s. Dieser
organg ist leicht zu verstehen. Die starke Säure hat das
estreben , die schwächere zu verdrängen , gerade wie beim
ehandeln von Natriumchlorid oder Natriumnitrat mit Schwe-
elsäure. Wäre der Vorgang in diesem Falle ganz analog,
o_ würde er sich folgendermassen darstellen lassen:
2KNO2 + H2SO0O1 = K2S0« + 2HNO2.
s würde sich also salpetrige Säure bilden; statt dieser
rhalten wir aber einen Körper, der als salpetrige Säure
eniger die Elemente des Wassers angesehen werden kann;
2HNO02 — HıO = N20:%.
iese Neigung von Verbindungen, welche Wasserstoff
eben Sauerstoff enthalten, sich unter Bildung von Wasser
u zersetzen, wird sehr häufig gefunden. Wir haben eine
all dieser Art schon beim Ammoniumhydroxyd "kennen ge-
ernt. Dieser Körper, der wahrscheinlich in der wässerige
ösung des Ammoniaks vorhanden ist, liefert beim Erwärme
mmoniak und Wasser. Viele Verbindungen, welche sic
nter gewöhnlichen Bedingungen nicht in dieser Weise zer-
etzen, thun dies bei erhöhter Temperatur. Das Zustande-
ommen dieser Zersetzung muss der grossen Verwandtschaft
es Wasserstoffs zum Sauerstoff zugeschrieben werden.
komplizierten Verbindungen sind verschiedene Kräfte thätig
m das Gleichgewicht zwischen den Bestandteilen zu erhalten.
ird die Verwandtschaft des Wasserstoffs zum Sauerstoff
jel stärker als diese Kräfte, so wird das Gleichgewicht ge-
tört und der Zerfall tritt ein. Wenigstens. drängt sich
dose Gedanke als teilweise Erklärung der chteten Er-
cheinungen auf.
Anhydride. Eine Verbindung, deren Zusammensetzung
ich zu jener einer Säure so verhält, wie das Stickstoßitri-
xyd, N2Os, zur salpetrigen Säure, HNO2, heisst ein Anhıydrid,
So kennen wir Salnetrigsäureanhydrid, N2Os. Salnetersäure-