Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Stickoxyd. 
auf den Beginn der Reaktion etwas wartend, rohe konzentrierte Sal- 
petersäure zu. . Wird die Säure zu rasch zugefügt. so kommt es 
nicht selten vor, dass die Gasentwickelung 
eine so stürmische wird, dass sie die Flüssig- 
keit durch die Trichterröhre aus der Flasche 
schleudert. Dies lässt sich durch ruhiges Ar- 
beiten vermeiden. Zunächst füllt sich. die 
Flasche mit rotbraunem Gase, bald aber wird 
das entwickelte Gas farblos. Man sammelt 
über Wasser zwei oder drei Gefässe voll auf. 
Das aufgesammelte Gas ist vorwiegend Stick- 
oxyd, NO, dem freilich nicht selten eine er- 
hebliche Menge Stickoxydul beigemischt ist. 
Versuch 86. Eines der mit farblosem 
Stickoxyd gefüllten Gefässe dreht man mit 
der Mündung aufwärts und öffnet es. Sofort 
zeigt sich das gefärbte Gas, eine sehr auf- 
fallende Erscheinung. Man muss sich davor hüten, das Gas einzu- 
atmen und daher nur an einem gut ziehenden Orte damit arbeiten. 
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Eigenschaften des Stickoxydes. . Stickoxyd ist ein 
farbloses, durchsichtiges Gas. Seine bemerkenswerteste Eigen- 
schaft ist das Vermögen, sich beim Zusammentreffen mit 
Sauerstoff direkt mit diesem zu verbinden. Diese Vereini- 
gung ist mit Wärmeentwickelung verbunden, geht aber ohne 
Lichterscheinung vor sich. Sie lässt sich veranschaulichen 
durch die Gleichung: 
NO + O0 zäNO:2. 
Es bildet sich also hierbei Stickstoffdioxyd , das uns 
schon bekannte braunrote Gas. 
Stickoxyd brennt nicht und vermag unter gewöhnlichen 
Bedingungen auch nicht, die Verbrennung zu unterhalten, 
Hält man die Thatsache, dass Stickoxydul, N20O, die Ver- 
brennung fast so gut als Sauerstoff unterhält, dagegen, so 
erscheint es befremdlich, dass eine andere Stickstoff-Sauer- 
stoffverbindung, welche überdies auf die gleiche Menge Stick- 
stoff doppelt soviel Sauerstoff als jene enthält. dies nicht
	        
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